Das Thema lebenslanges Lernen gewinnt immer mehr an Bedeutung. Ein Unternehmen, das diese Entwicklung mit den Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI) verknüpft, ist die 2019 gegründete Flinkback GmbH mit Sitz in Offenburg. Ihr Kerngeschäft ist ein Onlinetool, das es Nutzern ermöglicht, schnell und ohne langes Filtern zur gewünschten Fortbildung zu gelangen. „Wir helfen Weiterbildungsanbietern, hochwertige Leads zu generieren und sie zu verwerten“, erklärt Flinkback-Gründer Pascal Anders. Daten in ein Onlineformular einzutragen und anschließend aus 300 Angeboten das richtige auszuwählen, sei überholt. „Wir lösen das Problem, indem wir über unsere Kursberatung kontextuell die gesuchten Themen ausspielen“, erklärt der 37-Jährige. Früh sei dabei klar gewesen, dass der Einsatz von KI im Weiterbildungssektor Grundlagenforschung erfordere und dass man Kooperationen würde eingehen müssen. Daher investiert Flinkback (www.flinkback.com) gemeinsam mit der Universität Mannheim eine Million Euro in die Forschung und Entwicklung von KI-Lösungen für Weiterbildungsempfehlungen. Das Projekt wird über das Invest BW-Programm des Landes mit bis zu 492.000 Euro gefördert. „Es gibt nicht viele Start-ups, die ein derartiges Projekt stemmen können“, freut sich Anders, der gemeinsam mit zwei Mitgesellschaftern aktuell zehn Mitarbeiter beschäftigt. In seine Heimatstadt Offenburg ist Anders 2019 nach BWL-Studium und längeren Auslandsaufenthalten zurückgekehrt. In Frankfurt hatte er zunächst bei namhaften Arbeitgebern wie Roland Berger angeheuert. Die „Sinnsuche der Millennials“ hatte ihn dann, wie er sagt, zunächst an eine akademische Karriere denken lassen. Nach einem weiteren Studium, diesmal VWL, an der Duke University in North Carolina, kehrte Anders 2013 nach London zurück, um dort über die Entstehung von Synergien zu promovieren. Die Automatisierung von Feedbackbriefen, die Dozenten für ihre Studenten formulieren, war die Keimzelle für sein heutiges Geschäft. Die Software sei im Laufe der Zeit immer umfangreicher geworden, hätte, so Anders, im universitären Umfeld aber wenig Erfolgschancen gehabt. Eine strategische Kooperation mit der Weiterbildungssparte des Stuttgarter Klett-Verlags war dann der Startschuss für die Flinkback GmbH – die mit dem geförderten Projekt nun den nächsten Schritt macht.
Benedikt Brüne