Todtnau. Den Namen Zahoransky verbinden wohl die meisten mit Bürstenmaschinen – einem Feld, auf dem der Hidden Champion mit Sitz in Todtnau-Geschwend Pionier und Weltmarktführer ist. Automatisierungslösungen des Familienunternehmens kommen aber auch in der Medizintechnik zum Einsatz. Und auch hier ist Zahoranksy nach eigenen Angaben international führend. Davon hat das Unternehmen in der Coronapandemie profitiert: Zahoranksy hat von einem US-amerikanischen Unternehmen einen Großauftrag für Automatisierungslösungen zur Herstellung von Impfstoffbehältern und Spritzen für den Covid-19-Impfstoff erhalten. Er hat bislang ein Volumen von rund 48 Millionen Euro (Stand 7. Dezember). Im August wurde die erste Anlage installiert.
„Wir sind stolz darauf, aktiv an der Herstellung des so wichtigen Covid-19-Impfstoffs mitwirken zu können“, sagte Ulrich Zahoransky, Vorstand der Zahoransky AG. Das Unternehmen habe die Aufgabe, den anspruchsvollen Abfüllvorgang des Impfstoffes in speziell beschichtete Kunststoffampullen in Rekordzeit zu automatisieren. Die Anlagen der Todtnauer entnehmen die Rohlinge der Impfstoffbehälter aus Spritzblasmaschinen, führen eine umfangreiche Qualitätskontrolle durch und bereiten sie für die spätere Beschichtung und Abfüllung vor.
Neben diesem Großauftrag hat Zahoransky von medizintechnischen Unternehmen in Europa, den USA und in Russland weitere zusätzliche Aufträge mit einem Volumen von insgesamt acht Millionen Euro erhalten. Und zwar für Spritzgießformen und Automatisierungslösungen für Microtiterplatten, Medizincontainer und Pipetten. Dies hat dem Unternehmen im vergangenen Jahr geholfen. Denn auch Zahoransky war und ist von den wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie betroffen: „Der Auftragseingang im klassischen Geschäft ist um circa 20 Prozent gegenüber 2019 eingebrochen, wird aber durch die Aufträge in der Medizintechnik mehr als kompensiert“, sagte Robert Dous, Director Sales/Marketing. „Wir liegen hier voll auf Plan und deutlich über dem Auftragseingang der gesamten Gruppe in 2019.“ Im Werk Todtnau gebe es seit September nur zwischen 16 und 23 Prozent Kurzarbeit, Mitarbeiter seien nicht entlassen worden.
Zahoransky beschäftigt rund 900 Mitarbeiter an zehn Standorten in Deutschland, Spanien, China, Indien, Japan, Brasilien und den USA. 340 von ihnen arbeiten am Stammsitz in Todtnau. 2019 wurden 140 Millionen Euro umgesetzt – und zwar mit Spritzgießformen, Maschinenbau- und Automatisierungstechnik sowie Verpackungsanlagen für Unternehmen in der Bürstenindustrie, Medizintechnik und weiteren Branchen.
mae