Freiburg. Bei den Fans des Fußballbundesligisten SC Freiburg kam sie gut an: die Joghurt-Sonderedition „SC Fan Jogi“, die die Schwarzwaldmilch GmbH, zugleich Hauptsponsor des Vereins, im Herbst 2017 erstmals produzierte. Auch das Wirtschaftsjahr 2017 insgesamt lief sehr gut, wie Geschäftsführer Andreas Schneider Ende Juni vor der Presse berichtete. „Das war 2016 nicht unbedingt so zu erwarten“, sagte er. Da hatte die genossenschaftlich organisierte Molkerei nämlich ein Minus von 0,7 Prozent beim Umsatz hinnehmen müssen. 2017 ging es indes rasant bergauf: Der Umsatz stieg um 9,8 Prozent auf circa 179 Millionen Euro, der Absatz um 5,5 Prozent auf rund 173.000 Tonnen, der Milchauszahlungspreis an die Erzeuger um 19 Prozent auf durchschnittlich 41,32 Cent pro Kilogramm (Biomilch 55,4 Cent); er lag damit über dem Bundesschnitt. Auch der Bilanzgewinn ist 2017 gestiegen: von 2 auf 2,4 Millionen Euro. Für 2018 rechnet Schneider mit einem ähnlichen Umsatzzuwachs wie 2017. Als Gründe für das erfolgreiche Wirtschaftsjahr machte er unter anderem globale Faktoren aus: Weniger Milch auf dem Weltmarkt Anfang 2017 hätte das ganze Jahr zu besseren und vor allem stabilen Preisen geführt. Allerdings seien sehr hohen Butterpreisen niedrige Preise für Magermilchpulver gegenübergestanden.
Die Schwarzwaldmilch GmbH produziert in Offenburg mit 100 Mitarbeitern Milch-, Quark-, Sahne- und Joghurtpulver für die Süß-, Backwaren- und Gewürzindustrie sowie für Sportlernahrung. Am Standort Freiburg mit seinen 280 Beschäftigten entsteht das Sortiment für die Endverbraucher von Milch über Sahne, Schmand und Joghurt bis hin zu Butter in vier Markenlinien. „Wir sind nicht über den Preis, sondern über den Ertrag gewachsen“, sagte Schneider, der für die Markenprodukte von einem Umsatzwachstum um 4,1 Prozent und einem Absatzwachstum von 2 Prozent berichtete. Am meisten, und zwar um 11,4 Prozent, ist die Weidemilchlinie gewachsen, gefolgt von der Biolinie mit einem Plus von 7,6 Prozent. Mit diesen Produkten ist die Molkerei vor allem in Baden-Württemberg vertreten, mit der laktosefreien „LAC“-Linie sogar bundesweit. Diese hat inzwischen einen Anteil von etwa 20 Prozent an den Markenprodukten der Freiburger und deutschlandweit einen Marktanteil von 43 Prozent an den laktosefreien Markenprodukten, wie Schneider berichtete.
Vergangenes Jahr investierte die Schwarzwaldmilch GmbH rund 10,5 Millionen Euro vor allem in Maschinen, dieses Jahr sollen es mit 10,3 Millionen Euro fast ebenso viel sein – das Geld wird vor allem für Prozess- und Lagertechnik verwendet. Der Termin für eine weitere, große Investition steht indes noch nicht fest: Für die geplante Käserei mit angeschlossener Gastwirtschaft und Verkauf wird zurzeit ein Standort gesucht. Er müsse gut erreichbar sein und „vor Schwarzwald triefen“, wie Schneider betonte. Wenn er einmal gefunden ist – dabei geht laut dem Geschäftsführer Genauigkeit vor Schnelligkeit – rechnet Schneider mit eineinhalb bis zwei Jahren bis zur Eröffnung. Erste Mitarbeiter dafür wurden bereits gefunden und arbeiten zurzeit in Freiburg. Eines ist schon gewiss: Die Heumilch, die es seit Juli gibt und für die die Kühe nicht Silage, sondern im Sommer nur Gras und im Winter nur Heu zu fressen kriegen, soll für den hauseigenen Käse verwendet werden.
mae