Schwanau. So viele neue Aufträge wie noch nie verbuchte der Hersteller von Tunnelbohrmaschinen (TBM) Herrenknecht im vergangenen Jahr. Sie erreichten ein Volumen von 1,398 Milliarden Euro. Damit lag das Schwanauer Unternehmen um 6,9 Prozent über dem Rekordwert des Jahres 2017 von 1,308 Milliarden Euro und verbuchte zudem zum fünften Mal in Folge einen neuen Höchststand beim Auftragseingang. Den größten Anteil daran hatten 2018 – wie bereits im Vorjahr – Projekte in Europa. Dazu zählen Maschinenaufträge für den neuen Brenner Basistunnel und das Projekt „Grand Paris Express“, für das Herrenknecht unter anderem 19 projektspezifische Tunnelbohrmaschinen liefert. Bei diesem riesigen Infrastrukturprojekt sollen vor allem die Außenbezirke und Umlandgemeinden an das Pariser U-Bahnnetz angebunden werden.
Ein weiterer neuer Großauftrag im Geschäftsfeld Mining kam aus Großbritannien für ein Kali-Erschließungsprojekt. Auch das Projektgeschäft in der Absatzregion Asien-Pazifik habe sich gut entwickelt, hieß es vom Unternehmen. Beispiel dafür ist ein Großprojekt in Singapur, bei dem Infrastruktur zur Sammlung und Aufbereitung des anfallenden Abwassers gebaut wird. Dabei werde Herrenknecht bei der Ausbauphase 2 für alle Tunnelvortriebe projektspezifische Maschinen liefern – und zwar 19 TBM mit Durchmessern von 4,50 bis 7,56 Metern sowie eine Schachtabsenkanlage.
Vergangenes Jahr betrug der Umsatz der Herrenknecht AG rund 1,137 Milliarden Euro und damit etwas weniger als 2017 (1,247 Milliarden Euro). „Herrenknecht war 2018 gut unterwegs, auch angesichts zunehmender Turbulenzen und Unsicherheiten in der Welt“, heißt es von der Pressestelle des Unternehmens dazu. Angesichts der guten Auftragslage aus dem Vorjahr rechne man für 2019 mit Umsatz und Leistung auf einem ähnlich hohen Niveau wie 2018. Die Gesamtleistung hatte vergangenes Jahr 1,316 Milliarden Euro betragen.
Herrenknecht beschäftigte zum Jahresende 2018 insgesamt 5.426 Mitarbeiter (inklusive Leiharbeiter) sowie 187 Auszubildende (2017: 4.914 Mitarbeiter und 180 Auszubildende). Von ihnen arbeiten am Hauptsitz in Schwanau 2.433 (Stand Mai 2019, inklusive Azubis, ohne Leiharbeiter).
In Schwanau konnte Martin Herrenknecht, Gründer und Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, Anfang Oktober prominenten Besuch begrüßen: Seine Parteifreundin, Bundeskanzlerin Angela Merkel, besichtigte das Werk inklusive Lehrwerkstatt und sprach vor rund 200 geladenen Gästen. Herrenknecht betonte dabei, welch hohen Stellenwert die aktive Rückendeckung der deutschen Bundeskanzlerin und der Bundesregierung bei den derzeitigen herausfordernden Markt- und Wettbewerbsbedingungen für Familienunternehmen, den Mittelstand, die Region und die Herrenknecht-Mitarbeiter habe.
mae