Rietheim-Weilheim. Die Marquardt Gruppe, ein weltweit führender Mechatronikspezialist, hat im vergangenen Jahr ein leichtes Wachstum verzeichnet und den Umsatz um 1,1 Prozent gegenüber 2018 auf 1,3 Milliarden Euro erhöht. Damit war man deutlich besser als die globale Automobilproduktion, die 2019 ein Minus von sechs Prozent hinnehmen musste. Wie der Vorsitzende der Geschäftsführung der Gruppe, Harald Marquardt, Anfang April ausführte, lag die besondere Herausforderung „im zeitlichen Zusammenfallen des tiefgreifenden technologischen und kostenintensiven Strukturwandels in der Branche und einer Markteintrübung, wie wir sie seit der Finanz- und Wirtschaftskrise nicht mehr erlebt haben“. Mit einem nachhaltigen Transformations- und Effizienzprogramm habe man dieser Entwicklung entgegengearbeitet.
Überproportionales Wachstum hat Marquardt im Bereich der E-Mobilität verzeichnet. So mit Batteriemanagementsystemen, die in Elektroautos dafür sorgen, dass die Zellen gleichmäßig geladen bleiben sowie entladen werden und damit Fahrzeugreichweite und Batterielebensdauer deutlich höher werden. Mit einem Democar hat Marquardt seinen zahlreichen großen Kunden in aller Welt neue Bedienkonzepte und Lösungen für den digitalen Fahrzeuginnenraum der Zukunft präsentiert. Dazu gehören ein Multifunktionslenkrad, interaktive Touchscreens mit Fühlhilfen, eine 3D-Echtglaskonsole, funktionale Lichtleisten sowie diebstahlsichere, zertifikatverschlüsselte Fahrberechtigungs- und Zugangssysteme für das Mobiltelefon.
Im Automotivebereich erzielt Marquardt 80 Prozent seines Umsatzes. Im Geschäftsbereich „Switches, Sensors und Controls“ war man mit Batterie- und Fahrberechtigungssystemen für Nutzfahrzeuge erfolgreich, ebenso mit Bedieneinheiten für Bau- und Landmaschinen sowie mit Sensorik für Haus- und Heizgeräte. Marquardt ist stark innovationsorientiert und arbeitete vergangenes Jahr an über 100 Einzelmaßnahmen. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung beliefen sich wie schon 2018 auf zehn Prozent des Umsatzes. Weltweit beschäftigt Marquardt rund 1.300 Ingenieure. Insgesamt zählte die Gruppe Ende des Jahres 10.500 Mitarbeiter.
Harald Marquardt forderte bereits Anfang April in einem Statement einen klar kommunizierten Corona-Exitplan – parallel zu den notwendigen Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit. Dies schaffe nicht nur psychologisch wichtige Orientierung, sondern Industrieunternehmen könnten so auch vorausplanen und ihre Produktion am Tag X wieder hochfahren.
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