Bei Pfizer in Freiburg hat man in Sachen Mitarbeiterwachstum schon so einiges gestemmt, nicht umsonst erhält die Produktionsstätte des Pharmaunternehmens bereits zum vierten Mal die Jobmotorauszeichnung für den größten Zuwachs in der Kategorie „über 200 Arbeitsplätze“. Aber das vergangene Jahr war dann doch etwas ganz Besonderes, stellt Uwe Lürig, Personalleiter für die Pfizer-Standorte in Freiburg und Karlsruhe, fest: „Wir sind um 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – knapp 18 Prozent – gewachsen. Zum Jahreswechsel auf 2023 haben wir in Freiburg erstmals die 2.000er Marke überschritten.“ Treiber für den hohen Personalbedarf waren die Zulassung eines Covidmedikaments und die Eröffnung der „High-Containment“-Fabrikanlage im Sommer. 8,3 Milliarden Tabletten pro Jahr produziert Pfizer in Freiburg mittlerweile, 16,6 Milliarden Tabletten werden dort verpackt.
„Wir mussten also personell schnell wachsen und haben dafür eine recht umfangreiche Recruitingkampagne gestartet,“ berichtet Lürig. Weit über die Grenzen Südbadens hinaus und vor allem nicht mehr nur – wie heutzutage üblich – online. Klassische Printanzeigen in Wochen- und Stadtmagazinen erfuhren ein Revival, dazu Citylights im ganzen Freiburger Stadtgebiet. „Es ging uns darum, ein Grundrauschen zu erzeugen“, um auch möglichst viele Quereinsteiger zu erwischen, aus Berufen, die mit hohen Hygienestandards vertraut sind, wie etwa Bäcker, Köche oder aus der Lebensmittelindustrie. Der Freiburger Standort erhielt eine eigene Karriereseite, für Frauen in MINT-Berufen wurde eine zusätzliche Kampagne gestartet.
300 Mitarbeitende nicht nur zu rekrutieren, sondern auch durch eine branchenbedingt sehr aufwendige Einarbeitung zu bringen, war die nächste Herausforderung – und das noch bis Februar 2023 unter Coronaauflagen. „Wir haben im Zwei-Wochen-, manchmal sogar im Wochenrhythmus eingestellt, unsere Prozesse optimiert, die Onlinekurse ausgeweitet und Präsenzschulungen in Kleingruppen in die Kantine verlegt“, skizziert Uwe Lürig nur einige logistische Ansätze. Jeder neue Beschäftigte erhält bei Pfizer ohnehin einen Jobpaten. „Das hat sich sehr bewährt. Und so haben wir das dann ganz gut hinbekommen“, sagt der Personalchef, ist aber auch froh, dass sie in diesem Jahr beim Recruiting erstmal einen Gang runterschalten können.
uh
Bild: Uwe Lürig, Personalleiter für die Pfizer-Standorte in Freiburg und Karlsruhe