Freiburg. Die alten gelben Kästen kommen weg, seit Juni setzt die Brauerei Ganter auf Holzdesign. Auch die Flaschen haben eine neue Form und neue Etiketten bekommen. Ein umfangreicher Relaunch schließt den vor fast zehn Jahren eingeschlagenen Veränderungskurs der Freiburger Brauerei ab. Rund 800.000 Euro hat Ganter in die neuen Flaschen, Kästen und Etiketten investiert. Dazu kommen jährlich sechsstellige Ausgaben für das Marketingbudget. Das berichteten Katharina Ganter-Fraschetti und Detlef Frankenberg jüngst bei einer Pressekonferenz. Die beiden Geschäftsführer äußerten sich sehr zufrieden mit der Entwicklung ihrer Brauerei. Die neue Ausrichtung als Spezialitätenbrauerei sei erfolgreich. Die Veränderungen zeigten Wirkung, der Abwärtstrend sei gestoppt, seit fünf Jahren entwickelten sich Absatz und Umsatz positiv. Die Absatzzahlen, die früher mal bei 350.000 Hektoliter jährlich lagen und bis auf 100.000 Hektoliter gesunken waren, publiziert Ganter nicht mehr. Den Umsatz dagegen schon: Der ist im jüngsten Geschäftsjahr um 2,4 Prozent auf 18,85 Millionen Euro gestiegen. Seit fünf Jahren macht Ganter laut Frankenberger zudem wieder „ein bisschen Gewinn“.
Am Anfang der 2010 begonnenen Veränderungen hatten große Investitionen in die Brautechnik (zwölf Millionen Euro) und eine neue Abfüllanlage (drei Millionen Euro) gestanden, die dafür sorgten, kleinere Mengen und häufigere Wechsel zu bewerkstelligen. Denn Ganter hat sein Portfolio aufgestockt, in den vergangenen Jahren kamen sieben neue Sorten ins Portfolio, siebzehn sind es jetzt insgesamt. „Der Craft-Beer-Trend hat die Menschen offener für Neues gemacht, weil sie sich wieder mehr mit Bier beschäftigen als noch vor zehn Jahren“, sagte Ganter-Fraschetti. „Die Renaissance der kleinen mittelständischen Brauereien ist ein Gegentrend zur Globalisierung“, ergänzte Detlef Frankenfelder. Von den Trends zu neuen Bieren und zur Regionalität profitiere Ganter. Die 154 Jahre alte Freiburger Brauerei baut nun auch wieder Personal auf. Die Zahl der Mitarbeiter, die zwischenzeitlich auf 35 gesunken war, liegt jetzt bei 48. Dazu kommen 30 Mitarbeiter der eigenen Logistiktochter.
kat