Bräunlingen. Ihr 50. Jubiläum hatte die 1969 gegründete Bräunlinger Firma Bedrunka + Hirth schon vergangenes Jahr. Groß feiern wollte sie es allerdings in diesem Sommer, damit die Gäste sich einen Eindruck vom neuen Gebäude verschaffen können, das gerade rechtzeitig fertig geworden ist. Doch die Coronapandemie hat dem Hersteller von Betriebseinrichtungen einen Strich durch die Veranstaltungspläne gemacht: Das Fest und der Tag der offenen Tür finden nicht statt. Gleichwohl sind die neuen Räume mittlerweile komplett in Betrieb.
Der Neubau misst insgesamt 4.425 Quadratmeter und hat rund 4,6 Millionen Euro gekostet. Er verdoppelt die Betriebsfläche von Bedrunka + Hirth und schafft Platz für all jene Geschäftsbereiche, die bislang in angemieteten Hallen untergebracht waren. So sollen die Arbeitsabläufe optimiert und damit Kosten reduziert werden. Dazu trägt auch das Energiekonzept mit Abwärmenutzung und eigenem Blockheizkraftwerk bei. Das neue, dreigeschossige Gebäude beherbergt das Herzstück der Produktion: die rund einen Hektar große Blechnerei samt Pulverbeschichtungsanlage, in der Produkte die vom Kunden gewünschte Farbe erhalten. Zudem sind Montage, Verwaltung, Versand und ein großer Ausstellungsraum im Neubau untergebracht. Nach dessen Fertigstellung wurde der 4.600 Quadratmeter große Altbau renoviert und äußerlich angepasst.
Bedrunka + Hirth startete vor 51 Jahren als kleine Blechnerei und hat sich zum Spezialisten für Betriebseinrichtungen – teilweise mit Software – entwickelt. Das Unternehmen, das seit 1985 zur Firma Pfalzmöbel aus Bad Schönborn gehörte, hat sich früh auf die Digitalisierung eingestellt und seine Schränke, Arbeitstische und Regalsysteme mit Bausteinen der Informations- und Kommunikationstechnologie verknüpft. Die Kunden kommen aus Industrie und Handwerk. Bedrunka + Hirth beschäftigt 120 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 rund 16 Millionen Euro Umsatz. Die Coronapandemie sorgte im April und Mai für einen Rückgang von etwa 20 Prozent und erforderte Kurzarbeit in der gleichen Größenordnung. Geschäftsführer Ludwig Kellner rechnete allerdings mit „ersten Fortschritten der wirtschaftlichen Situation im Juli“. Dazu können auch Produkte für die pandemiebedingten neuen Anforderungen in Unternehmen beitragen, beispielsweise Hygieneständer, mit Desinfektionsmittelspender ausgestattete Werkbänke und Bestückungswagen oder Handtuchspender „touchfree“.
ine