Bei Endress+Hauser (E+H) in Südbaden arbeitet man gezielt an der Vielfalt im Unternehmen – mit ein Grund für den Jobmotorgewinn in der Kategorie „über 200 Arbeitsplätze“. „Neben dem Ziel, mehr Vielfalt in MINT-Berufen zu erreichen, ist es uns auch wichtig, die Mitarbeitenden von Anfang an kulturell zu prägen und in ihrer Persönlichkeit zu entwickeln“, betont Jens Kröger, Department Manager HR Development bei E+H in Maulburg. So engagiert sich der Messgerätehersteller beispielsweise stark für den weiblichen Nachwuchs. Junge Entwicklerinnen erarbeiten spezielle Formate für Mädchen, um diese für technische Berufe zu begeistern und zu gewinnen. „Wir wollen hier bereits im Grundschulbereich ansetzen, die Mädchen für Elektrotechnik begeistern, in die Schulen gehen, mit dem Lehrpersonal zusammenarbeiten“, sagt Kröger. Das hauseigene Womens Integrated Network (WIN) soll den Mädchen- und Frauenanteil im Unternehmen erhöhen. „Wir haben uns das Ziel gesetzt, den Anteil der weiblichen Führungskräfte im Unternehmen bis 2030 auf 30 Prozent zu steigern“, berichtet Insa Kraft, Head of HR Development bei E+H.
Das Familienunternehmen bietet der Belegschaft viele Entwicklungsmöglichkeiten. So stellt es seinen Mitarbeitern bei Bedarf Zeit zur Verfügung – ob für Weiterbildungen, Abitur oder gar ein anschließendes Studium. Fachlich wie auch pädagogisch geschultes Personal steht dem Nachwuchs während und auch nach der Ausbildung zur Seite. Die Ausbildungsquote von sieben Prozent spricht für sich.
Aber Mitarbeitergewinnung fängt für E+H schon deutlich früher an: In Kooperation mit dem Schülerforschungszentrum Freiburg (SFZ) hat das Unternehmen ein neues Schülerforschungszentrum im Wiesental eröffnet. Auf 250 Quadrametern nehmen Schüler dort kostenlos an online buchbaren MINT-Kursen teil. „Wir wollen möglichst breit aufgestellt sein, das Angebot richtet sich an Realschüler und Gymnasiasten von der fünften bis zur 13. Klassenstufe. Unser Ziel ist es, die Jugendlichen für technische Berufe zu begeistern und damit in der Breite alle anzusprechen“, erläutert Kröger.
Dass Endress+Hauser auf dem richtigen Weg ist, zeigen die Zahlen: Das Unternehmen beschäftigt in Südbaden mehr als 2.700 Mitarbeiter; in den vergangenen fünf Jahren sind in Maulburg, Weil am Rhein und Freiburg über 300 Arbeitsplätze geschaffen worden. Weltweit zählt E+H inzwischen 16.000 Mitarbeiter.
ak
Bild: E+H-Personalverantwortliche Jens Kröger und Insa Kraft