Waldkirch. Das Jahr 2020 ohne größere Einbrüche abzuschließen, gilt in der Industrie als Erfolg. Das ist der Sick AG gelungen. Der Waldkircher Sensorspezialist hat vergangenes Jahr rund 1,70 Milliarden Euro umgesetzt und damit nur etwa drei Prozent weniger als im Vorjahr (1,75 Milliarden). Entsprechend zufrieden zeigte sich Vorstandschef Robert Bauer Ende April bei der Vorstellung der Geschäftszahlen. Die Umsatzentwicklung habe die Prognosen zu Pandemiebeginn übertroffen und zusammen mit „Kostendisziplin“ für ein zufriedenstellendes Ergebnis gesorgt. So erhöhte sich das EBIT um knapp sechs Prozent auf 140,6 Millionen Euro. Der Auftragseingang ging leicht auf rund 1,73 Milliarden Euro zurück (2019: circa 1,77 Milliarden). Die Zahl der Beschäftigten stieg um gut zwei Prozent auf 10.433. Bis auf die Umsatzerlöse habe Sick seine prognostizierten Ziele 2020 erreicht, so Bauer.
Das Unternehmen investierte 11,8 Prozent seines Umsatzes (2019: 11,5 Prozent) in Forschung und Entwicklung. Es setze damit seine Innovationsstrategie unbeirrt fort: „Wir haben uns auf wesentliche Zukunftsthemen für die sensorbasierte digitale Transformation fokussiert und hier unseren Technologievorsprung ausgebaut“, sagte Bauer. Die Digitalisierung habe 2020 einen Schub erhalten. Das zeigte sich insbesondere im Bereich der Logistikautomation, wo sich die Nachfrage sehr positiv entwickelte. In Deutschland spürte Sick dagegen die Investitionszurückhaltung der Unternehmen in der Fabrikautomation. Hier blieb der Umsatz mit 283,9 Millionen Euro etwa zehn Prozent unter dem Vorjahreswert. Auch die anderen Länder Europas sowie des Mittleren Ostens und Afrikas waren stark von den Auswirkungen der Pandemie betroffen. Hier ging der Umsatz um knapp sieben Prozent auf 601,4 Millionen Euro zurück. Das lag insbesondere an Italien, Frankreich und Tschechien. In Nord-, Mittel- und Südamerika konnte Sick seinen Umsatz dagegen um fast zwei Prozent auf 387,3 Millionen Euro steigern. Ein Grund dafür war die hohe Nachfrage in der Logistikautomation in Nordamerika. Auch in der Region Asien-Pazifik hat Sick 2020 zugelegt, und zwar um mehr als vier Prozent auf 427,6 Millionen Euro Umsatz. Vor allem in China entwickelte sich das Geschäft dynamisch.
Für 2021, dem Jahr des 75. Firmenjubiläums, rechnet Bauer noch mit Störfaktoren aufgrund der anhaltenden Pandemie. Aber auch mit Nachholeffekten, die sich bereits in Auftragseingängen im ersten Quartal 2021 bemerkbar gemacht hätten.
ine