Gosheim. Die Berthold Hermle AG ist im vergangenen Jahr spürbar gewachsen. Wie der Werkzeugmaschinenhersteller mitteilte, hat sich der Auftragseingang um 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf knapp 476 Millionen Euro belaufen. Gefragt waren sowohl hochwertige Einstiegsmaschinen als auch die dynamischen präzisen Bearbeitungszentren der sogenannten High-Perfomance-Line, darüber hinaus spielten Automatisierungs- und Digitalisierungsbausteine eine wichtige Rolle. Der Konzernumsatz nahm um 12,7 Prozent auf 452,9 Millionen Euro zu, die Exportquote lag bei 58,8 Prozent. Die Kapazitätsauslastung bewegte sich das gesamte Jahr über am oberen Ende. Das Betriebsergebnis von Zinsen und Steuern (Ebit) des Hermle-Konzerns wuchs um 12,9 Prozent auf 111,7 Millionen Euro, der Konzernjahresüberschuss belief sich auf 82,5 Millionen Euro (73,3 Millionen Euro). Die Eigenkapitalquote lag am Stichtag bei 68,3 Prozent. Die Investitionen haben 11,9 Millionen (Vorjahr 18,5 Millionen Euro) erreicht, sie wurden insbesondere für die Modernisierung und Erweiterung der Blech- und der spanenden Fertigung aufgewendet. Zum Jahresende waren 1.251 Mitarbeiter im Konzern beschäftigt.
Die Schwerpunkte der Entwicklungsaktivitäten lagen neben der kontinuierlichen Optimierung der Maschinenbaureihen auf Automation und Digitalisierung. Außerdem wurde die additive Fertigungstechnologie von Hermle, die das Unternehmen seinen Kunden als Dienstleistung anbietet, an ein neues Maschinenmodell adaptiert. Auch die Aktivitäten im Ausland baute man aus. Ende 2018 wurde am zweiten russischen Standort Uljanovsk in einer Freihandelszone ein neues Gebäude bezogen. Für das laufende Jahr ist geplant, Service und Vertrieb in den USA zu erweitern, darüber hinaus sollen zwei neue Tochtergesellschaften in Mexiko sowie im Asien-/Pazifikraum gegründet werden. Mit diesen Aktivitäten bereitet sich Hermle auf ein absehbar raueres Umfeld vor. Für 2019 wird mit einem Rückgang des Auftragseingangs um bis zu 20 Prozent, aber einer noch stabilen bis leicht positiven Umsatzentwicklung (bestenfalls ein Plus von fünf Prozent) und einem Betriebsergebnis auf Vorjahresniveau gerechnet. Hauptabnehmer der Hermle Maschinen sind der Werkzeug- und Formenbau, die Medizintechnik, die optische Industrie, Energietechnik, Luftfahrt- , die Automobil- und die Motorsportindustrie sowie deren Zulieferer.
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