Lahr/Düsseldorf. Farbige Armaturen liegen im Trend. Um diesem Kundenwunsch nachkommen zu können, investiert der Sanitärhersteller Grohe in sein Werk in Lahr. Für rund fünf Millionen Euro sollen bis Jahresende zwei sogenannte PVD-Anlagen und damit 27 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Das berichtete Grohe-Vorstandschef Thomas Fuhr Mitte Oktober und kündigte zudem an, die gesamte Produktion in Deutschland im kommenden Jahr CO2-neutral machen zu wollen.
Die Grohe AG mit Hauptsitz in Düsseldorft betreibt fünf Produktionsstandorte weltweit, drei in Deutschland. Mit seinen aktuell 750 Mitarbeitern ist Lahr der größte hierzulande. Dort entstehen hauptsächlich Handbrausen und Duschsysteme. Die Produktion ist in jüngster Zeit stark gestiegen, sagte Werksleiter Hans-Martin Souchon. Die 2017 installierte Galvanikanlage (Kosten: acht Millionen Euro) habe die Kapazität um 70 Prozent erhöht und 40 neue Arbeitsplätze geschaffen. Damit könne das Armaturenwerk nun jährlich eine Fläche von 82 Fußballfeldern verchromen, wodurch die Tagesproduktion auf rund 20.000 Handbrausen gestiegen sei.
Insgesamt habe Grohe in den zurückliegenden drei Jahren 15 Millionen Euro in Lahr investiert, berichtete Fuhr. Platz dafür ist reichlich vorhanden: Das Areal der ehemaligen Nestler Armaturenfabrik, das seit 1956 zur Grohe-Gruppe zählt, misst 120.000 Quadratmeter, die Produktionsfläche bislang 50.000 und die Verwaltung 10.000. Es gibt noch Hallen beispielsweise der alten Gießerei und Schmiede, die leer stehen, modernisiert und neu genutzt werden können. Das passisert nun für die PVD-Anlagen. PVD steht für „Physical Vapour Deposition“, physikalische Gasphasenabscheidung. Bei der aus der Raumfahrt stammenden Technik werden unter Vakuum Farbschichten aufgetragen. Sie sorgt nicht nur für eine bunte Auswahl, sondern auch für härtere, kratzfestere Oberflächen.
Grohe beschäftigt weltweit 6.000 Mitarbeiter, davon 2.500 in Deutschland und ist seit 2014 Teil der japanischen Lixil Water Corporation (75.000 Mitarbeiter in 150 Ländern). Absolute Umsatzzahlen publiziert das Unternehmen seither nicht mehr. Vorstandschef Fuhr sprach in Lahr von einem zweistelligen Wachstum in diesem Jahr. Man liefere in 150 Länder und sei die Nummer eins in den wichtigsten europäischen Märkten.
ine