Feldberg. Von der hohen See in den Hochschwarzwald: Nach vielen Jahren auf Kreuzfahrtschiffen der Norwegian Cruise Line haben Thomas und Denise Banhardt vor 25 Jahren den Feldberger Hof übernommen. „Wir wollten uns niederlassen und haben kein fertiges Produkt, sondern Potenzial gesucht“, berichtet Thomas Banhardt. „Und das hatte der Feldberger Hof.“ Potenzial bedeutete 1993: Luft nach oben. Anfang der 1990er-Jahre stand das traditionsreiche Haus auf dem Feldberg nicht sonderlich gut da. Die Übernachtungszahlen im Schwarzwald sanken, und auch die Vorbesitzer des Hotels kämpften um Gäste. Die Auslastung der damals 70 Zimmer (vor allem Doppelzimmer) lag gerade mal bei 30 Prozent.
Die Banhardts richteten den Feldberger Hof neu aus. Familien stehen seither im Fokus, der Feldberger Hof hat sich auf Urlaub mit kindgerechter Ausstattung, großem Freizeitangebot für jedes Wetter und umfassendem Betreuungsangebot spezialisiert. Seit Ende der 1990er-Jahre ist das Haus Mitglied bei Familotel, einem Zusammenschluss von anspruchsvollen Familienhotels. Damit einher gingen eine Reihe von Investitionen. Fast 50 Millionen Euro hat die Familie Banhardt in den vergangenen 25 Jahren investiert, davon 18 Millionen in Neubauten und 30 Millionen in Reparaturen, Sanierungen sowie Instandhaltungen. Unter anderem entstand ein neuer Trakt mit Ferienwohnungen, der Reitstall wurde ausgebaut, der Indoorspaß- und -sportpark „Fundorena“ eröffnet sowie das Restaurant „Rothaus Chalet“ gebaut. Über 60 Prozent der Zimmer sind heute Familienappartements. Das finanzielle Engagement hat sich gelohnt: Die Zahl der jährlichen Übernachtungen ist seit 1993 von 25.000 auf jetzt rund 140.000 gestiegen, die Auslastung auf 90 Prozent. Der Jahresumsatz kletterte von drei Millionen Mark im Jahr 1993 auf jetzt zwölf Millionen Euro, die Zahl der Mitarbeiter auf 120. Thomas und Denise Banhardt, beide 60 Jahre alt, haben weitere Neuerungen im Visier. So sollen beispielsweise ein Außenspielplatz sowie Carports entstehen und das Wellnessangebot erweitert werden. Gleichzeitig steht die nächste Generation bereit: Nathalie (25) und Sebastian Banhardt (23) haben Hotelkauffrau beziehungsweise Hotelfachmann gelernt. Die Tochter studiert aktuell und will in vier bis fünf Jahren in den elterlichen Betrieb einsteigen, der Sohn macht gerade seinen Hotelfachwirt und plant, in zwei Jahren zum Feldberger Hof zu wechseln.