Auszubildende und Fachkräfte für Indus-trie und Handwerk zu finden – derzeit ein äußerst schwieriges Unterfangen. Mathias Senn aus Eimeldingen hat für seine Metzgerei mit Partyservice einen internationalen Weg gefunden: Mithilfe der Fleischerinnung Lörrach und der Handwerksinnung Freiburg hat die Agentur „Magic Billion“ 13 junge Leute aus Indien als Azubis für die Region gewonnen. Sie alle hoffen, in Deutschland eine solide Ausbildung und eine echte Perspektive zu erhalten. Auf diesem Wege kam 2021 auch Rajakumar Lamani nach Deutschland und in die Landmetzgerei Senn, wo der 21-Jährige nun eine Ausbildung zum Verkäufer im Lebensmittelhandwerk, Schwerpunkt Fleischerei, macht.
Ein B1-Deutschkurs, den der junge Inder noch zu Hause absolvierte, war Voraussetzung. Mathias Senn finanzierte im Anschluss die Formalitäten für das zunächst dreijährige Visum sowie den Flug nach Deutschland. Und er übernahm die Verantwortung für den jungen Mann: „Raja kam mit zwei Taschen, darin war quasi sein Leben für die kommenden drei Jahre“, berichtet Senn. „Wir haben ihm ein WG-Zimmer organisiert und eingerichtet, er hat eine komplette Erstausstattung von uns bekommen.“
Dass das Ausbildungsgehalt für eine Unterkunft kaum ausreicht und Senn auch hier noch 100 Euro monatlich zuschießt, ist für den Chef keine große Sache. Denn Rajakumar Lamani ist aufgeschlossen, kommunikativ und hochmotiviert: „Er spricht und versteht in der Zwischenzeit sehr gut Deutsch und ist voll angekommen und integriert. Er engagiert sich, ist aktiv im Sportverein, sogar Fasnacht hat er mitgefeiert“, freut sich der Metzgermeister. Unterstützt wird der junge Mann vom gesamten Team der Metzgerei.
2024 sollen zwei weitere indische Azubis bei ihnen in Eimeldingen starten. Für einen kleinen Betrieb wie der Metzgerei Senn mit ihren zehn Festangestellten eine tolle Leistung – die der Jobmotorjury einen Preis fürs beste Konzept in der Kategorie „1-19 Arbeitsplätze“ wert war.
ak
Bild: Mathias Senn, Chef der Landmetzgerei Senn