Schopfheim. Drei Jubiläen in einem Jahr: Der Spezialist für Fahrzeug- und Personenschranken Magnetic Autocontrol aus Schopfheim feiert 2021 das 75. Jubiläum des damaligen Mutterunternehmens, das 50. Jubiläum der ersten Fahrzeugschranke und das 25. Jubiläum der ersten Personensperre. Das Maschinenbauunternehmen zählt nach eigenen Angaben zu den weltweit führenden Anbietern in beiden Bereichen. Der Grundstein dafür wurde im Jahr 1946 gelegt: Damals begann die Magnetic Elektromotoren AG in Liestal bei Basel damit, Elektro- und Servomotoren zu entwickeln und zu fertigen. Sie kamen vor allem in Wasch- und Nähmaschinen zum Einsatz. Um Zugang zum europäischen Markt zu bekommen, gründeten die Schweizer Inhaber 1959 eine Niederlassung in Maulburg bei Schopfheim, die Magnetic Elektromotoren GmbH.
In den 1960er-Jahren entstand die Idee, die Kompetenz aus der Motorenfertigung dazu zu verwenden, eigene Produkte zu entwickeln und zu bauen. 1971 präsentierte das Unternehmen seine erste eigene, also selbst entwickelte und produzierte, Fahrzeugschranke, die MTS und trat somit aus der Rolle des Zulieferers heraus, wie das Unternehmen hervorhebt. Damit legten die Maulburger den Grundstein für ein stetiges Wachstum: Die häufig rot-weiß-gestreiften Schranken regeln heute weltweit die Zufahrt zu Parkhäusern, Flughäfen, Unternehmen oder auch Mautstationen. 1983 wurde die erste Niederlassung in Australien gegründet, weitere internationale Standorte in den USA und Asien folgten. Über 20.000 Schranken produziert das Unternehmen inzwischen im Jahr – neben Schopfheim in fünf weiteren Niederlassungen weltweit.
Vor 25 Jahren kamen zu den Fahrzeugschranken sogenannte Personensperren hinzu. Sie regeln zum Beispiel in Flughäfen und U-Bahnhöfen den Zutritt. „Der Bereich ist stetig gewachsen und sorgt für relevante zusätzliche Erträge“, heißt es.
Im Jahr 1998 wurde das Unternehmen aufgeteilt – in die Sparten Elektromotoren und Schranken. Die Magnetic Elektromotoren GmbH bestand bis 2008 in Maulburg. Dann ging sie zusammen mit der Schweizer Mutter in der Firma SKF aus Schweinfurt auf. Die Magnetic Autocontrol GmbH wurde 1998 nach Schopfheim verlegt, wo sie auch heute noch ihren Sitz hat. 2003 verkauften die Schweizer Eigentümer Magnetic Autocontrol an den irischen CRH-Konzern. Dieser wiederum verkaufte das Unternehmen 2012 an die italienische Unternehmensgruppe FAAC mit weltweit über 4.000 Mitarbeitern und 45 Tochtergesellschaften. Magnetic Autocontrol wurde bis vor Kurzem als eigenständige Division der FAAC geführt – mit weltweit 600 Mitarbeiter in 10 Niederlassungen, davon 120 in Schopfheim. 2020 wurden 80 Millionen Euro umgesetzt.
mae