Angefangen bei Auszubildenen über Staplerfahrer bis zu kaufmännischen Mitarbeitern – „Wir suchen für alle Bereiche auch international, rund um den Globus“, stellt Milot Hotnjani, Ausbildungsleiter bei dem Logistikdienstleister Dachser SE, fest. Wie viele Firmen aus der Branche findet auch Dachser im Lande längst nicht mehr genug Kandidaten. „Bei ausländischen Bewerbern können wir dagegen mit den beruflichen Bildungsmöglichkeiten hierzulande durchaus punkten. Für sie ist Deutschland sehr attraktiv“, erklärt Hotnjani. Das Familienunternehmen stellt zwar nicht in rauen Mengen aus dem Ausland ein, dafür sehr regelmäßig – und bedient sich vom Recruiting übers Onboarding bis zu den Integrationsangeboten in der Regel verschiedener Dienstleister, um den Aufwand für das Procedere gut stemmen zu können. Manche Länder seien hilfsbereit, andere unkooperativ und intransparent. Das mache es schwierig für ein Unternehmen, den Prozess zu begleiten und einzuschätzen, wie weit man eigentlich sei. „Ist die neue Mitarbeiterin oder der neue Mitarbeiter schließlich da, ist unsere Einarbeitung generell für alle eng und intensiv, aber bei den Kollegen aus dem Ausland ist es hilfreich, ein umfangreicheres Onboarding zuzuschalten, das auch Sprache, Kultur und unsere Gewohnheiten berücksichtigt, damit die Leute sich hier wohlfühlen können.“ Mit gutem Erfolg, wie Hotnjani feststellt. „Meine Wahrnehmung ist, dass die Leute dankbar sind für die Chance und sehr viele von ihnen gerne bleiben.“ Vom neuen Gesetz erhofft sich der Ausbildungsleiter vor allem beschleunigte Prozesse und weniger Bürokratie. Und, dass ein potenzieller Arbeitgeber mehr Gewissheit bekommt, ob und wann die Einwanderung klappt. „Wenn es über Monate nicht vorangeht, ist das schon frustrierend für beide Seiten. Aber ich nehme dazu in der Politik langsam einen Bewusstseinswandel wahr.“
uh