Freiburg. Floristik oder Gastro – diese Entscheidung musste Heidi Rammo-Vonderstraß vor vielen Jahren treffen. Und sie hat sich für die Floristiklehre entschieden. Zunächst. Doch nach zehn Jahren in ihrem erlernten Beruf wollte sie sich endlich ihren langgehegten Wunsch erfüllen: Sie eröffnete im Mai 1998 das Blumencafé in Lehen auf dem Hof der Baumschule Vonderstraß. „Meine Vorstellung war, dass die Kundinnen einen Espresso trinken, sich vielleicht noch eine Postkarte oder eine Zimmerpflanze aussuchen, während ich kreativ arbeite und einen Blumenstrauß nach Wunsch binde“, erinnert sich die Inhaberin zurück.
Ganz ohne Erfahrung waren die ersten drei Monate holprig, das Konzept noch nicht völlig ausgereift. Die heimatverbundene Floristin ist jedoch mit ihrer ganzen Kraft und von Herzen bei der Sache und kämpfte von Anfang an für ihren Traum. Mit ihrer Kreativität erschuf sie ein Flair, das die Kunden anspricht: „Es kamen immer mehr Leute zum Kaffeetrinken. Allerdings waren die ersten zehn Jahre vor allem wirtschaftlich sehr anstrengend.“ Heidi Rammo-Vonderstraß investierte viel Zeit und Geld in ihr Café und auch wenn sie im Lauf der Zeit das Konzept und auch das Angebot überdenken und anpassen musste – sie lebt ihren Traum.
Neben dem wirtschaftlichen Druck war auch fehlendes Personal ein Problem, die Unternehmerin passte die Öffnungszeiten an: „Wir mussten uns freistrampeln und haben beschlossen, wir machen ein Tages-café. Und das war die beste Entscheidung meines Lebens.“ Trotz der Coronakrise, der gestiegenen Energie- und Einkaufspreise sowie Personalkosten ist Heidi Rammo-Vonderstraß überzeugt von dem, was sie tut und der Erfolg gibt ihr Recht: „Ich habe noch nie aktiv Werbung gemacht und ausschließlich auf Weiterempfehlung gesetzt. Und es hat funktioniert: Sowohl Stamm- wie auch Neukunden kommen gerne und schätzen unsere Arbeit und unser Wohlfühlambiente.“
Text: ak
Bild: Bild: Johannes Meger Photography
Bild: Heidi Rammo-Vonderstraß