Lörrach/Freiburg. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges mussten Carepakete vom Flughafen Basel zur notleidenden deutschen Bevölkerung über die Grenze gebracht werden. Der Lörracher Karl Streck gehörte zu jenen, die dabei mithalfen. Erst mit einem Ochsen- und Pferdegespann, dann per Lkw mit Holzvergaser, den er einem Bauern abgekauft hatte. Am 1. August 1946 gründete er die Spedition Streck Transport. „Damit hatte die binationale Entwicklung des Ein-Mann-Betriebes zum mittelständischen Unternehmen mit Gewicht in Deutschland und der Schweiz begonnen“, heißt es in der Pressemitteilung des Unternehmens zum Jubiläum.
Dieses hat in der 75-jährigen Geschichte eine rasante Entwicklung hingelegt: Heute arbeiten an zehn Standorten in Deutschland und acht in der Schweiz rund 1.200 Mitarbeiter, darunter 110 Auszubildende. In der Region unterhält Streck zwei Standorte: Der Gründungsstandort Lörrach ist nach wie vor Sitz der deutschen Gesellschaft. Er verfügt heute über 15.000 Quadratmeter Hallenfläche, 1.000 Quadratmeter Kommissionierfläche und 6.800 Palettenstellplätze. Rund 80 Mitarbeiter sind hier beschäftigt. Größter Standort des Unternehmens ist die Freiburger Niederlassung, die es seit 1962 gibt. Sie ist inzwischen angewachsen auf rund 600 Mitarbeiter, 62.000 Quadratmeter Hallenfläche, 3.500 Quadratmeter Kommissionierfläche und 60.000 Palettenstellplätze.
Die Beschäftigten der Streck-Gruppe transportierten vergangenes Jahr insgesamt 1,62 Millionen Sendungen mit einem Gesamtgewicht von über 1,1 Millionen Tonnen – mit dem Lkw auf der Straße oder Schiene, per Luft- oder Seefracht, zum Teil als Gefahrguttransport. Zum Leistungsspektrum von Streck Transport zählen laut Pressemitteilung zudem „klassische Logistikdienstleistungen wie Warehousing oder das Supply-Chain-Management“. 2020 erwirtschaftete die Unternehmensgruppe einen Umsatz von 260 Millionen Euro.
Streck Transport hat sich auf die Fahnen geschrieben, bis 2030 klimaneutral zu sein. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen in den nächsten Jahren beispielsweise Solarzellen auf den Hallendächern des Standorts Freiburg installiert, die Gebäude energetisch saniert und die Geschäftswagenflotte sukzessive auf Hybridantrieb umgestellt werden. Umweltfreundlich ist Streck Transport bereits in Freiburg unterwegs. Dort beliefert seit fünf Jahren ein Hybrid-Lkw des Unternehmens die Innenstadt. Außerdem hebt Streck Transport die Teilnahme am Pilotprojekt „H2 Mobilität Schweiz“ hervor. Dabei erhalte man die Möglichkeit, Hyundai-Wasserstoff-Lkw im Testbetrieb zu fahren und damit Erfahrungen für eine zukünftige Nutzung zu sammeln.
sum
Chronologie
1946: Firmengründung
1958: Start von Blumenimporten und Distribution
1962: Gründung der Filiale Freiburg
1963: Gründung der ersten Schweizer Niederlassung in Basel
1967: Start Blumenimporte und Distribution am Flughafen Frankfurt
1977: Weitere Niederlassungen in der Schweiz
1996: Herbert Boll wird Nachfolger von Karl Streck
1998: Firmengründer Karl Streck stirbt am 30. Juli 1998
1999: Eröffnung der Luftfrachtfilialen in Stuttgart, Nürnberg und Zürich sowie Erweiterung des Hochregallagers
2001: Streck ist Gründungspartner von System Alliance Deutschland, 2005 auch von System Alliance Europa
2003: Eröffnung der Luftfrachtfilialen Düsseldorf, Hamburg und München
2017: Bernd Schäfer folgt Herbert Boll als Vorsitzender der Geschäftsführung nach
2021: Streck Transporte feiert 75-jähriges Bestehen
Quelle: Streck Transporte, kein Anspruch auf Vollständigkeit