Rust. Bunte Holzhäuser mit Aufdrucken wie „Båtservice“ (Bootsverleih), „Arturs Hvalsafari“ (Arturs Walsafari) oder „Fisking“ (Fischen), direkt am Wasser gelegen, verbunden mit hölzernen Terrassen, das mächtige Hauptgebäude mit Klinkerfassade und Türmchen: Im und um das Hotel Krønasår fühlt man sich wie in einer Mischung aus norwegischer Hafenstadt und schwedischem Landschloss. Die Flure zieren Gemälde vom skandinavischen Landleben und Landschaftsbilder, im Restaurant Bubba Svens hängt ein nachgebautes hölzernes Wikingerschiff von der Decke, und auf der Karte stehen nordische Gerichte für die unter anderem dänisches Schwarzbrot, skandinavische Algen und finnische Steaks verwendet werden. „Wir haben nicht nur architektonisch, sondern auch kulinarisch Skandinavien an den Oberrhein gebracht“, sagte Thomas Mack, einer der geschäftsführenden Gesellschafter der Europa-Park GmbH & Co. Mack KG, Ende Mai auf der Pressekonferenz zur Eröffnung des Hotels.
Es verfügt über 276 Zimmer und 28 Suiten mit insgesamt 1.300 Betten auf einer Fläche von rund 31.000 Quadratmetern. Die Investitionssumme beträgt rund 70 Millionen Euro, wie der geschäftsführende Gesellschafter Jürgen Mack auf Nachfrage sagte. Krønasår ist das sechste Hotel des Europa-Parks, mit dem die Unternehmerfamilie Mack ihre Kapazität nun auf insgesamt etwa 5.800 Betten gesteigert hat. Und es ist das erste, das außerhalb des Freizeitparks liegt. Dafür ist es Teil der Wasserwelt Rulantica, die Hotelgäste über eine Brücke erreichen können, und die Ende November eröffnet werden soll. Für alle übrigen Gäste gibt es einen separaten Eingang.
Ende Mai sind die Bauarbeiten voll im Gange: Beim Pressetermin wird gebohrt, gehämmert und geschweißt. Verschiedene Rutschen winden sich bereits durch die Halle, auf der einen Seite ragen Kunsttannen in die Höhe, auf der anderen errichten Handwerker eine künstliche Trolllandschaft. Palmen wird man hier vergebens suchen – Rulantica soll eine nordische Erlebniswelt werden, die sich um die selbst erdachte Sage einer versunkenen Insel rankt und über neun Themenbereiche, 17 Wasserrutschen und acht weitere Attraktionen verfügt sowie über eine Wasserfläche von 4.000 Quadratmetern innen und zunächst 500 Quadratmetern außen. Bis zu 3.500 Gäste haben gleichzeitig darin Platz. Im Gegensatz zum Europa-Park müssen die Tickets für die Wasserwelt vorab gebucht werden.
300 Mitarbeiter werden hier einmal beschäftigt sein. Die Führungsmannschaft steht, die anderen werden zurzeit gesucht. Für das Hotel wurden bereits 250 neue Mitarbeiter eingestellt – viele von ihnen kommen aus der Slowakei, berichtete Jürgen Mack. Um für die neuen Mitarbeiter Wohnraum zu schaffen, investiert die Familie Mack einen zweistelligen Millionenbetrag. In einem ersten Abschnitt entstehen bis Jahresende 130 Apartments für 180 Beschäftigte, 70 weitere und ein kommunaler Kindergarten sollen folgen. Insgesamt investieren die Macks rund 180 Millionen Euro in die Wasserwelt inklusive Hotel. Es ist „die größte Investition in der Geschichte unseres Familienunternehmens“, sagte Jürgen Mack. Allein rund 20 Millionen davon flossen in die Infrastruktur. Denn im Gegensatz zu den bisherigen Hotel- und weiteren Bauprojekten liegt Rulantica und damit auch Krønasår nicht auf dem Europa-Park-Areal, sondern einen Kilometer davor Richtung Autobahn, auf einer zuvor unerschlossenen Fläche ohne Zufahrtsstraßen, auf der früher ein Bauernhof stand. Die Resorterweiterung sei für die Familie Mack eine Herausforderung, betonte der geschäftsführende Gesellschafter Roland Mack. Sie sei aber auch ein „Leuchtturmprojekt in unserer Branche“.
mae