13 junge Leute aus dem Regierungsbezirk Freiburg haben dieses Jahr ihre Ausbildung als Bundesbeste in ihrem Beruf abgeschlossen – mit mindestens 91,5 von 100 möglichen Punkten beziehungsweise der Note 1,4 oder besser. So eine große Zahl an Bundesbesten gab es in der Region noch nie. Die Feierstunde in Berlin fand coronabedingt nicht statt. Dafür werden die ehemaligen Azubis unter anderem virtuell gewürdigt. Und wir stellen sie auf dieser Seite vor. Eine Liste aller 28 Landesbesten gibt es hier.
Matthias Keller (23), Werkstoffprüfer
Schulabschluss: Allgemeine Hochschulreife (Nell-Breuning Schule Rottweil), 2017
Ausbildungsbetrieb: Hugo Kern und Liebers GmbH & Co. KG, Schramberg
Berufsschule: Kerschensteinerschule Stuttgart
Warum dieser Beruf?
Ich habe ein großes Interesse an Naturwissenschaft und Technik. Außerdem sehe ich sehr gute Weiterbildungsmöglichkeiten in einem Themengebiet mit Zukunftspotenzial.
Und jetzt?
Bis Juli 2022 sammele ich Praxiserfahrung in der Wärmebehandlung durch einen Auslandsaufenthalt am Firmenstandort Mexiko. Ab September 2022 folgt ein duales Studium bei Kern-Liebers im Studiengang BWL-Technical Management.
Fabian Nirk (29), Weintechnologe
Schulabschluss: Abitur (Solitude-Gymnasium Stuttgart-Weilimdorf), 2011
Ausbildungsbetrieb:Badischer Winzerkeller, Breisach
Berufsschule: Christiane-Herzog- Schule Heilbronn
Warum dieser Beruf?
Über private Verbindungen habe ich Einblick in die Weinwelt erhalten. Nach einem Praktikum im Badischen Winzerkeller und ersten Einblicken habe ich mich dann für die Ausbildung zum Weintechnologen entschieden, da sie einem das nahe Arbeiten am und mit dem Kulturgut Wein ermöglicht.
Und jetzt?
In erster Linie geht es jetzt für mich darum, in meinem neuen Betrieb (Staatsweingut Freiburg, Gutsbetrieb Blankenhornsberg) Erfahrungen zu sammeln und mich in meinem Beruf weiterzuentwickeln. Gegebenenfalls folgt 2023 der Besuch der Meisterschule.
Elias Winter (19), Industriekeramiker Modelltechnik
Schulabschluss: Mittlere Reife (Realschule Wolfach), 2018
Ausbildungsbetrieb:Duravit AG, Hornberg
Berufsschule: Berufsbildende Schule Keramik in Höhr-Grenzhausen
Warum dieser Beruf?
Ich habe mich für diesen Beruf entschieden, da ich jeden Tag Kontakt mit Menschen habe und die Arbeit sehr abwechslungsreich ist, da Kreativität notwendig ist und es verschiedene Wege gibt, um sein Ziel zu erreichen. Außerdem ist es sehr befriedigend, etwas mit seinen eigenen Händen zu erschaffen und dies am Ende das Tages zu sehen.
Und jetzt?
Fest angestellt als Industriekeramiker in der Modellentwicklung.
Jonas Halter (21), Technischer Systemplaner (Fachrichtung Versorgungs- & Ausrüstungstechnik)
Schulabschluss: Abitur (Technisches Gymnasium Wolfach, Profilfach Mechatronik), 2018
Ausbildungsbetrieb: Ingenieurbüro Isenmann Planungsgesellschaft mbH, Haslach im Kinzigtal
Berufsschule: Richard-Fehrenbach-Gewerbeschule Freiburg
Warum dieser Beruf?
Als Technischer Systemplaner begleitet man Projekte entsprechend der Planungsphasen nach HAOI in der Technischen Gebäudeausrüstung. Planen, berechnen, zeichnen, mit Architekten und Bauherr den aktuellen Stand abstimmen – das hat mir unglaublichen Spaß bereitet. Nach abgeschlossener Planung überwacht man den Fortschritt auf der Baustelle und kontrolliert die Montage der Heizungs-, Sanitär- und Lüftungsanlagen durch die ausführenden SHK-Firmen. Technische Berechnungen und CAD in Kombination mit baulicher Abwechslung und zwischenmenschlicher Kommunikation in dem immer mehr an Bedeutung gewinnenden Energiesektor für Gebäude – das ist, was mich an diesem Beruf überzeugt hat.
Und jetzt?
Ich studiere seit Oktober Maschinenbau in der Fachrichtung Energiesystemtechnik. Um praktisch dazuzulernen, arbeite ich nebenher als Minijobber mit gelernten Anlagenmechanikern und installiere Heizungs-, Sanitär- und Lüftungsanlagen – genau das, was ich in der Ausbildung kontrolliert habe.
Maurice Mick (25), Kaufmann für Dialogmarketing
Schulabschluss: Abitur (GHSE Emmendingen), 2016
Ausbildungsbetrieb: Abrechnungszentrum Emmendingen des BKK Landesverbandes Süd, Emmendingen
Berufsschule: Max-Weber-Schule Freiburg
Warum dieser Beruf?
Ein Studium kam für mich nicht infrage, da ich berufliche Erfahrung sammeln wollte. Klar war für mich irgendwann auch, dass es in die kaufmännische Richtung gehen soll. Bei dem Ausbildungsberuf ist der Mix aus Marketing, Projektmanagement, klassischen kaufmännischen Themen und Kommunikationsstrategien das Spannende – dadurch war die Ausbildung immer interessant und sehr abwechslungsreich.
Und jetzt?
Jetzt freue ich mich sehr, ausgebildete Fachkraft zu sein und damit eine gute Basis für meinen weiteren beruflichen Werdegang zu haben. Während meiner Ausbildung bin ich auf so viele spannende Themen und Richtungen gestoßen, die ich gerne vertiefen möchte. Ich bin gespannt, was zukünftig auf mich zukommt – langweilig darf es dabei nie werden.
Nadja Stenmans (22), Mediengestalterin Digital und Print (Fachrichtung Konzeption und Visualisierung)
Schulabschluss: Abitur (Technisches Gymnasium Erich-Hauser-Gewerbeschule Rottweil), 2017
Ausbildungsbetrieb: KMS GmbH & Co. KG, Denkingen
Berufsschule: Erich-Hauser-Gewerbeschule Rottweil
Warum dieser Beruf?
Ich liebe es, Menschen und meine Umgebung ganz genau anzuschauen und mit einem Foto, einer Zeichnung oder Grafik festzuhalten. Deshalb dachte ich, irgendein Kreativberuf wäre ein guter Anfang für mich. Ich hatte mich auf Visitenkarten- und Flyergestaltung eingestellt, aber dann kam KMS mit einem Platz in der Abteilung für 3D Motion Design um die Ecke – also alles digital, Animation, Bewegtbild. Das passt deutlich besser zu meinen eigenen Interessen, weil 3D eigentlich nur mit viel Detail und einem Auge für Materialverhalten und bewusst gesetzten Unvollkommenheiten (wie zum Beispiel Staub) gut aussieht. Dass ich trotz meines anderen Berufsfeldes eine gute Prüfung in Printmedien ablegen durfte, ist ein Geschenk von oben.
Und jetzt?
Ich arbeite jetzt als Junior-3D-Motion-Designerin für „octomotion“, einem Spin-off meines Ausbildungsbetriebs. Wo mich die entferntere Zukunft hinbringt ist noch offen, aber in Bewegtbild/Animation möchte ich sehr gerne bleiben. Ich kann mir vorstellen, meine Werte und meinen Glauben mit meinen Interessen und Fähigkeiten zu kombinieren, beispielsweise mit einem theologischen Jahr an einem Bibelcollege mit dem Schwerpunkt Film oder einem Studium in dieser Richtung.
Anna-Lena Schober (23), Glasveredlerin (Fachrichtung Schliff und Gravur)
Schulabschluss: Abitur mit Fachrichtung Pädagogik und Psychologie (Zinsendorfschule Königsfeld), 2017
Ausbildungsbetrieb: Dorotheenhütte Wolfach Betriebs-GmbH, Wolfach
Berufsschule: SBSZ Arnstadt-Ilmenau
Warum dieser Beruf?
Vor drei Jahren hätte ich geantwortet, dass ich mir einen Beruf gesucht habe, in dem ich selbst handwerklich tätig sein kann und der mir viel freie Gestaltungsmöglichkeiten bietet (und der nichts mit Holz zu tun hat, da ich schon mehrere Handwerker in dieser Richtung in der Familie habe), und ich zudem zur richtigen Zeit über die richtige Stellenbeschreibung gestolpert bin. Heute kann ich sagen, dass es ein besonderer Beruf ist, den es schon hunderte Jahre lang gibt und es mich stolz macht, ihn noch ausüben zu können. Zudem habe ich das Material Glas mit all seinen besonderen Eigenschaften schätzen gelernt, besonders, da der Rohstoff so häufig in jedermanns Alltag überall zu finden ist, was einem selten bewusst wird.
Und jetzt?
Im Moment bin ich dabei, mir meine eigenen kleinen (Urlaubs-)Ziele und Wünsche zu erfüllen und noch ein paar andere Arbeitsbereiche anzuschauen. Jedoch kann ich es mir auch gut vorstellen, etwas später wieder in diesem Beruf zu arbeiten.
Tobias Baßler (22), Papiertechnologe
Schulabschluss: Abitur (Heimschule Lender in Sasbach), 2018
Ausbildungsbetrieb: August Koehler SE, Oberkirch
Berufsschule: Papiermacherschule Gernsbach
Warum dieser Beruf?
Hinter der Papierherstellung steckt viel mehr als die meisten Leute vermuten würden. Große, moderne Maschinen und komplexe Produktionsabläufe führen zu einem sehr interessanten und abwechslungsreichen Beruf. Zudem hat das Unternehmen einen sehr guten Ruf in der Region und bietet gute Weiterbildungsmöglichkeiten nach der Ausbildung.
Und jetzt?
Nach dem Ausbildungsabschluss habe ich zunächst angefangen, praktische Erfahrung zu sammeln, indem ich als ausgelernter Papiertechnologe arbeite. Dann will ich mich frühzeitig weiterbilden – in München kann man zum Beispiel Papiertechnik studieren, oder in Gernsbach wird das Studium dual angeboten.
Fanny Ruf (23), Mediengestalterin Digital/Print (Fachrichtung Gestaltung und Technik)
Schulabschluss: Fachhochschulreife, Schwerpunkt Gestaltung (Freie Waldorfschule auf der Alb, Engstingen), 2016
Ausbildungsbetrieb: OZ Verlag, Rheinfelden, im ersten und zweiten Ausbildungsjahr. Nach Insolvenz und Schließung des Unternehmens im dritten Ausbildungsjahr Signatur Services UG, Rheinfelden
Berufsschule: Gertrud-Luckner-Gewerbeschule in Freiburg
Warum dieser Beruf?
Früh entdeckte ich meine Leidenschaft für das Schöne im Allgemeinen und Grafikdesign im Besonderen. Die Möglichkeit, Emotionen, Eindrücke und Botschaften über Farbe, Form und Textur zu transportieren, haben mich besonders fasziniert. Dabei sind die zur Verfügung stehenden Techniken scheinbar unendlich und werden ständig um neue ergänzt. Hierin liegt für mich der große Reiz dieses Berufs.
Und jetzt?
Schon während der Ausbildung wählte ich den Schwerpunkt Digital. Für mich war klar, dass ich künftig in diese Richtung gehen möchte. Daher arbeite ich seit August als Junior Multimedia Designerin in einer Züricher Digitalagentur. Dort arbeite ich mit an spannenden Projekten und kann auch fachlich viel von meinem Team dazulernen.
Lukas Müller (21), Mechatroniker
Schulabschluss: Abitur (Otto-Hahn-Gymnasium Tuttlingen), 2018
Ausbildungsbetrieb: Chiron Group SE, Tuttlingen
Berufsschule: Erwin-Teufel-Schule Spaichingen
Warum dieser Beruf?
Schon seit der Schulzeit hat mich Technik jeglicher Art fasziniert. Gerade die Kombination der Mechanik, Elektronik und Informatik war für mich ausschlaggebend für die Wahl des Mechatronikers als Ausbildungsberuf. Zudem ist es ein Beruf am Puls der Zeit – Digitalisierung, Vernetzung, Automation et cetera werden immer wichtiger – und deshalb für mich eine relevante praktische Grundlage für das Studium.
Und jetzt?
Der Praxis folgt nun die Theorie mit einem Studium der Elektro- und Informationstechnik an der Technischen Universität München. Und zum Schluss noch einmal herzlichen Dank der Firma Chiron für die tolle Ausbildung.
Charlotte Kubicki (22), Automobilkauffrau
Schulabschluss: Abitur (Schloss Gaienhofen – Evangelische Schule am Bodensee), 2017
Ausbildungsbetrieb: Autohaus Alfred Gohm GmbH – Official Ferrari Dealer, Singen
Berufsschule: Robert-Gerwig-Schule Singen
Warum dieser Beruf?
Die automobile Welt hat mich schon immer begeistert – vor allem die Marke Ferrari.
Und jetzt?
Seit Januar 2021 arbeite ich in unserem Dealership als Experience Manager. Nun konzentriere ich mich neben der Arbeit auf mein Studium in Business Administration, welches ich bereits im Jahr 2019 begonnen habe und voraussichtlich im Jahr 2023 mit dem Bachelor of Arts erfolgreich abschließen werde.
Alicia Zörner (22), Drogistin
Schulabschluss: Abitur (Alexander-von-Humboldt-Gymnasium Konstanz), 2017
Ausbildungsbetrieb: dm-drogerie markt GmbH + Co. KG, Reichenau
Berufsschule: Robert-Gerwig-Schule Singen
Warum dieser Beruf?
Ich habe mich für die Ausbildung entschieden, da mir besonders der Fokus auf das breite Fachwissen des drogistischen Sortimentes gefallen hat und man hier einen großen Schwerpunkt auf die Beratung der Kunden setzt. Außerdem ist der Beruf der Drogistin sehr vielfältig; jeden Tag stehen verschiedene Aufgaben, viel Bewegung und viel Kontakt zu Menschen an. Dadurch passiert immer etwas Neues, und es stellen sich neue Herausforderungen, die man eigenverantwortlich meistert.
Und jetzt?
Ich arbeite weiterhin bei meinem Ausbildungsbetrieb, aber in unterschiedlichen Filialen. Seit September 2021 mache ich nebenberuflich die Weiterbildung zum Handelsfachwirt, welche ich voraussichtlich im Oktober 2022 abschließen werde.
Philipp Louis (23) Werkzeugmechaniker (Fachrichtung Formenbau)
Schulabschluss: Abitur (Gymnasium Kenzingen), 2016
Ausbildungsbetrieb: quattro-form GmbH, Ettenheim
Berufsschule: GHSE Emmendingen
Warum dieser Beruf?
Nach meinem Abitur wollte ich unbedingt eine Ausbildung mit hohem technischen Anspruch und viel Abwechslung machen. Wichtig war mir aber, dass ich nach dem Abschluss der Ausbildung auch Möglichkeiten habe, um mich weiterzubilden. Die Ausbildung zum Werkzeugmechaniker ist hierfür die perfekte Wahl gewesen, da man hier die Handhabung von hochmodernen Fräs-, Erodier-, Schleif- und Drehmaschinen erlernt und mit sehr hoher Präzision und Sorgfalt arbeitet, was mir besonders Spaß macht. Mit einer soliden Ausbildung als Werkzeugmechaniker kann man sich mit guten Chancen in vielen Betrieben bewerben. Außerdem kann man sich nach der Ausbildung noch sehr gut weiterbilden. Man kann einen Meister, einen Techniker oder auch ein Studium machen.
Und jetzt?
Ich habe mich dazu entschieden, nach der Ausbildung erstmal reichlich praktische Berufserfahrung zu sammeln und dann einen Techniker zu machen.
Die aktuelle Website, auf der alle Bundesbesten Deutschlands gewürdigt werden, soll am 15. Dezember freigeschaltet werden:
www.bestenehrung.dihk.de