Bei Infrarotstrahlung denken viele an Wärme für Reptilien im Terrarium oder das Warmhalten von Speisen im Restaurant. An das Beheizen von Zimmern eher nicht. Schon gar nicht in Baumhäusern.
2022 hat das „Baumhaus Dörfle“ auf dem Campingplatz „Schwarzwälder Hof“ in Seelbach im Ortenaukreis eröffnet und ist seither neben einer Attraktion für Touristen so etwas wie das Vorzeigeobjekt der Firma Espro (www.es-pro.info). Denn in den kleinen Holzhäuschen auf Stämmen sorgt Infrarot-Wärmetechnik für Temperaturen ganz nach Bedarf. „Alles vollautomatisiert“, sagt Karl-Heinz Schmidt, Gründer des Licht- und Wärmetechnik-Unternehmens Espro, das in direkter Nachbarschaft des Campingplatzes beheimatet ist. Betritt der Bewohner ein Häuschen, springt die Heizung automatisch an und wärmt zügig. Werden Fenster oder Türen geöffnet, senkt sich die Heiztemperatur, damit nicht unnötig nach draußen geheizt wird. Ist 24 Stunden lang keine Bewegung im Haus, gilt es als unbewohnt und die Temperatur sinkt automatisch. All das soll einen effizienten Energieverbrauch gewährleisten.
Durch die geringeren Investitionskosten sei die Infrarotheizung günstiger als beispielsweise eine Wärmepumpe, sagt Espro-Gründer Schmidt. Weil weniger Rohrleitungen und Technik benötigt werden, sei sie zudem umweltfreundlicher.
Bei Campingplatz-Geschäftsführer Marco Schäfer nachgefragt, sagt dieser: Er und seine Gäste seien sehr zufrieden. Allen voran Hausstaub-Allergiker, da die Espro-Heizungen – anders als ihre konventionellen Verwandten – die Raumluft samt Staub nicht aufwirbeln. Stattessen wärmt deren Strahlung Gegenstände, Wände und Decken im Raum. Überdies passten die Heizungen gut zu den Baumhäusern, bei deren Bau sehr auf ökologische, nachhaltige und klimaneutrale Ausführung geachtet und beispielsweise komplett auf Holz gesetzt worden sei. Der Strom für die Infrarotheizungen werde größtenteils über Photovoltaikanlagen auf den Baumhäusern produziert. Nachhaltige Produkte liegen im Trend, sagt Schäfer, „da schauen auch die Gäste drauf“.
Mit ihrem Konzept der „Wärme nach Bedarf“ hat Espro unter anderem auch Friedhofshallen, Arbeitsplätze in Produktionshallen und ein Bistro beheizt. Auch Lösungen für Kirchen gibt es. Eine Firma, die Heizung und Steuerung aus einer Hand realisieren kann – da, glaubt Schmidt, sei Espro einzigartig am deutschen Markt.
2014 hat der gelernte Elektromeister das Vertriebsunternehmen gegründet. Inzwischen ist Schmidt nur noch im Hintergrund tätig. Im Januar 2015 ist sein Sohn Christopher mit eingestiegen – inzwischen hat Christopher Schmidt die Geschäftsleitung von seinem Vater übernommen.