Rund 450 Teilnehmer tauschten sich in Tuttlingen beim 14. Innovation Forum Medizintechnik über Trends und Technologien aus. Es gab Einblicke in die Möglichkeiten von Virtual und Augmented Reality – und Ausblicke, wie sich das Thema Nachhaltigkeit weiterentwickelt.
MedicalMountains-Geschäftsführerin Yvonne Glienke kam bei der Eröffnung des 14. Innovation Forum Medizintechnik nicht umhin, die derzeitigen Rahmenbedingungen für die Industrie im Allgemeinen und die Medizintechnik im Speziellen zu erwähnen. Ihre Gesprächspartner Harald Stallforth (Vorstandsvorsitzender Technology Mountains e.V) und Alfons Dehé (Institutsleiter Hahn-Schickard) fanden ganz ähnliche Ansätze, mit der schwierigen Situation umzugehen. „Unternehmertum ist das Wichtigste“, damit an der richtigen Stelle, sprich in neue Produkte investiert werde, konstatierte Harald Stallforth. Oder, wie es Alfons Dehé formulierte: Krisenzeiten eröffneten die Chance, Kapazitäten etwa aus der Produktion zu nutzen, „um Innovationen zu machen“. Und dafür konnten den Tag über etliche Ideen und Impulse gesammelt werden.
Beispielsweise für den Einsatz von Virtual und Augmented Reality: Wolfram Lamadé gewährte in seiner Keynote spannende Einblicke, wie die digital erzeugte dritte Dimension bei Operationen an der Leber für mehr Präzision und Zeitersparnis sorgt – vor allem aber lebensrettende Eingriffe ermöglicht, die zuvor undenkbar waren. Um mit der halbdurchsichtigen Brille umgehen zu können, brauche ein Arzt bestenfalls wenige Minuten. Wie jedem Medizintechniker war ihm bewusst, dass der Weg bis zur Zulassung eines solchen Systems ein langer und steiniger ist. „Wir brauchen Regeln und Orientierung, aber wir brauchen auch das Spiel dazwischen“, plädierte der Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie dafür, die Balance zwischen Innovationen auf der einen Seite sowie Sicherheit und Gesundheitsschutz auf der anderen wieder herzustellen.
Weitere Eindrücke aus der virtuellen Wirklichkeit sammelten die Teilnehmer auf der „VR-Spielwiese“, konkrete Anwendungsmöglichkeiten lernten sie bei der Vortragssession kennen – eine von insgesamt neun des Forums, bei denen neue Wege etwa bei Robotik, Digitalisierung, künstlicher Intelligenz und Fertigungsverfahren vorgestellt und vor allem auch diskutiert wurden. „Kommunikation ist der eigentliche Antrieb des Fortschritts“, freute sich Yvonne Glienke über die vielen Gespräche, die den ganzen Tag über in den Sälen, während der Pausen und mit dem mehr als 80 Ausstellern geführt wurden. „Das ist eine Erwartungshaltung, mit der die Besucher zum Innovation Forum kommen. In den Dialog gehen, Kontakte knüpfen, Partner finden“, erinnerte die Geschäftsführerin. Die nächste Möglichkeit dazu besteht spätestens wieder am 19. Oktober 2023. Dann öffnen sich die Türen zum 15. Innovation Forum Medizintechnik.
Text: Ke
Bild: MedicalMountains / Michael Kienzler
Bild: Mit gesundem Unternehmertum und neuen Produkten in die Zukunft: Yvonne Glienke (Geschäftsführerin Technology Mountains e.V. und MedicalMountains GmbH) eröffnete im Gespräch mit Harald Stallforth (Vorstandsvorsitzender Technology Mountains e.V; Mitte) und Alfons Dehé (Institutsleiter Hahn-Schickard) das 14. Innovation Forum.
Britta Norwat, Medical Mountains GmbH
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