Es geht um Wertschöpfung und Wohlstand. Es geht um die Zukunftsfähigkeit des Automobil- und Industriestandortes Baden-Württemberg.“ Dieses gemeinsame Fazit zogen Politik und Industrie nach einem Arbeitsgespräch bei der Firma Mahle am Standort Rottweil. Dazu kamen die Landtagsabgeordneten des Wahlkreises Rottweil-Tuttlingen, Rottweils Oberbürgermeister Ralf Broß und IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos mit Mahle-Konzernvertretern zusammen.
„Die Standorttreue der Industrie ist keine Selbstverständlichkeit“, betonte Hakenjos. Gerade im Bereich der Automobilzulieferer erhöhe der internationale Wettbewerb den Druck auf Personalkosten und Investitionsbudgets. „Unternehmen brauchen Planungssicherheit. Eine Mobilität mit weniger Emissionen braucht Technologieoffenheit“, sagte die IHK-Präsidentin. Je mehr Möglichkeiten die Politik auf dem Weg zu weniger Emissionen akzeptiere, desto mehr Lösungsansätze würden in den Unternehmen dafür entwickelt. „Dieser Ansatz würde die Kompetenzen der Industrie vor Ort nutzen, Betrieben Orientierung geben und den Standort Deutschland stärken.“
Alle Antriebstechnologien berücksichtigen
Die Teilnehmer betonten unisono: alle Antriebstechnologien müssten Teil der Mobilitätswende sein. Klassische Motoren könnten mit Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen einen ebenso positiven Klimabeitrag leisten, wie es batterie- und brennstoffzellenelektrische Mobilität tut. Reiner Müller, Werkleiter am Mahle-Standort Rottweil: „Wenn es darum geht, die Klimaziele zu erreichen, müssen wir alle Antriebsarten einsetzen und je nach Anwendung, den technologisch sinnvollsten Antrieb nutzen. Der einseitige Fokus auf nur eine Technologie wird nicht zum gewünschten Ziel führen, die verkehrsbedingten CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren.“
Das Know-how gelte es jetzt, mit aller Kraft pro Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg einzusetzen. Stefan Teufel, Landtagsabgeordneter, sagte: „Unsere Wirtschaftsstruktur ist geprägt von Zuversicht, von Können und von Machen. Dies gilt es in die neue Mobilität zu überführen.“ Das Land habe im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft BW einen Dreh- und Angelpunkt für die Zukunft der Mobilität geschaffen. „Diesen werden wir jetzt mit weiteren Zulieferern aus dem Mittelstand erweitern“, erklärte Teufel.
Allianzen schaffen
„Ohne Infrastruktur werden wir keinen erfolgreichen Mobilitätswandel erleben“, betonte der Landtagsabgeordnete Daniel Karrais. Produktion, Transport und Verbrauch hätten unterschiedliche Orte, welche bei jeder Form der Mobilität mitzudenken seien. „Nur mit dem Ausbau der Infrastruktur bekommen Betriebe und Bürger Planungssicherheit für Investitionen und Anschaffungen. Hier gilt es auch, Allianzen mit den Nachbarregionen und Nachbarländern zu schaffen“, erläuterte Karrais.
Oberbürgermeister Ralf Broß bedankte sich für die Standorttreue: „Über 700 Mahle-Mitarbeitende sind ein fester Bestandteil des Rottweiler Lebens.“ Generationen der Einwohner Rottweils seien über ihr Arbeitsleben mit dem Unternehmen verbunden. Die Stadt habe ein immenses Interesse an dem weiteren Schulterschluss zum Unternehmen und lebe dieses beispielhaft bei klassischen Themen, wie der Standortsicherung und der Weiterentwicklung der Firma Mahle am Standort Rottweil. „Wir werden Ihr Engagement als Arbeitgeber und wichtigstes Industrieunternehmen am Ort weiter wertschätzen und unseren Beitrag zur künftigen Mobilität leisten“, bekräftigte Broß.
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Im Schulterschluss pro Standort und Technologieoffenheit: die Landtagsabgeordneten der Region mit Vertretern des Unternehmens Mahle und IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos.
Philipp Hilsenbek, Fachbereich Standortpolitik
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