
Die Planungen des Bundesverkehrsministeriums und der Deutschen Bahn zum Ausbau der Schienenachse Stuttgart-Zürich gehen in die richtige Richtung. Aus Sicht der Wirtschaft sollte jetzt ein regelmäßiges Format mit sämtlichen Entscheidungsträgern aus Deutschland und der Schweiz geschaffen werden, um die Transparenz und die Verbindlichkeit bei den Planungen zu erhöhen.“ So lautet das Fazit der IHKs Schwarzwald-Baar-Heuberg und Hochrhein-Bodensee nach einer Videokonferenz mit der Bahn Anfang Februar. Staatssekretär Steffen Bilger und Thorsten Krenz als Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg hatten neue Informationen zur Gäubahn bekannt gegeben. Die neuen Infrastrukturmaßnahmen auf der Gäubahn wie der Fildertunnel, die 2020 im Rahmen des Deutschland-Taktes vorgeschlagen wurden, hat das Bundesverkehrsministerium (vorläufig) positiv bewertet. Damit soll die Fahrzeit zwischen Stuttgart und Zürich um 20 Minuten verkürzt werden. Der Abschnitt Horb-Neckarhausen wird zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert. Die Ausschreibung soll bis Juli 2021 abgeschlossen sein. Baubeginn ist für Dezember 2021 vorgesehen, die Inbetriebnahme im Oktober 2023. Die Singener Kurve für den Schienengüterverkehr ist danach nach wie vor fester Bestandteil der Planungen. Zudem soll die Strecke durchgehend für Container-Verkehre (Bernburgtunnel und Hattinger Tunnel) ausgebaut werden. Mit einem Abschluss dieser Planungen ist bis November 2022 zu rechnen.
Thomas Conrady, Präsident der IHK Hochrhein-Bodensee, sagte dazu: „Für unser grenzüberschreitendes Wirtschaftsbündnis ist es ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, dass das Bundesverkehrsministerium die im Deutschlandtakt vorgesehenen Infrastrukturmaßnahmen auf der Gäubahn vorläufig positiv bewertet hat. Nach wie vor sind aber viele Fragen offen. Wir brauchen schnellstmöglich die finale volkswirtschaftliche Bewertung, damit der Bund die Finanzierung ohne weiteren Zeitverzug sicherstellen kann und die Planungen vorangehen können. Bestenfalls sollte parallel daran gearbeitet werden.“
Text: red
Bild: Deutsche Bahn AG