Die erste gemeinsame Onlinekampagne von acht Innenstädten der Region Hochrhein-Bodensee verlief erfolgreich. Die Erwartungen wurden sogar übertroffen. Jetzt plant das dadurch entstandene Netzwerk neue Projekte und sucht nach weiteren Städten und Gemeinden, die Interesse an gemeinsamen Stadtmarketingprojekten haben.
Die Zusammenarbeit von acht Gemeinden begann, als der Waldshuter Händler Thomas Wartner direkt nach dem Coronalockdown IHK-Handelsreferentin Lena Häsler seine Idee vorstellte: gemeinsam für die Innenstädte der Region werben. Denn zusammen erlangt man mehr Reichweite, um Kunden aus der Schweiz und aus dem Umland auf die Einkaufsstädte der Region aufmerksam zu machen.
Die IHK gründete daraufhin einen Arbeitskreis, der vom Handelsverband Südbaden unterstützt wird. Mit acht Gemeinden konnte eine gemeinsame Onlinekampagne aufgesetzt werden. Die Agentur Logoslab aus Waldshut-Tiengen plante die Kampagne mit einer gemeinsamen Bildsprache, in der jeder Gemeinde ein individueller Gestaltungsspielraum eingerichtet wurde. Mitte Mai wurde die Onlinekampagne mit dem Slogan „Willkommen in…“ schließlich über Social Media und per Werbebanner ausgestrahlt. Mit einer überdurchschnittlich hohen Klickrate wurde sie erfolgreich beendet.
Nach dem vielversprechenden Start möchte das Netzwerk seine Zusammenarbeit ausweiten. Neue Mitglieder sind dafür herzlich Willkommen und ausdrücklich erwünscht.
Lena Häsler, Handelsreferentin der IHK, erklärt, welche Ideen und Pläne der Arbeitskreis für die Zukunft hat und wie er diese umsetzten möchte.
Frau Häsler, was ist das Besondere an diesem Projekt?
Lena Häsler: Das Besondere ist die Zusammenarbeit von mehreren Städten und Gemeinden im Stadtmarketing. Städte möchten sich generell voneinander abgrenzen und das ist auch gut so, denn jede ist individuell. Dennoch erreicht man mehr Menschen, wenn man gemeinsam auf sich aufmerksam macht. Corona und der Frequenzverlust in allen Zentren war der Türöffner für die Zusammenarbeit. Zu Beginn war es nicht einfach, aber alle Teilnehmer haben das Kirchturmdenken abgelegt und sie profitieren nun zusätzlich durch den Austausch.
Die Pilotphase ist beendet. Welches Fazit ziehen Sie?
Unser Ziel war es, Reichweite und Aufmerksamkeit für die Innenstädte zu erlangen. Die Onlinekampagne hat dahingehend unsere Erwartungen übertroffen. Die Beiträge wurden mehr als zwei Millionen Mal betrachtet. Außerdem wurden sie über 150.000 Mal geliked, kommentiert oder geteilt und die Dienstleister Logoslab und SKone bestätigen, dass die Kampagne außergewöhnlich gut verlief.
Das heißt, das Ziel Aufmerksamkeit zu generieren, wurde erreicht?
Es wurde übertroffen. Die Gemeinden haben zudem nicht nur an einer Onlinekampagne mitgewirkt, sondern das Kampagnenlayout auch für physische Werbebanner genutzt. Der Vorteil der gemeinsamen Kampagne lag sicherlich darin, dass jede Gemeinde individuelle Gestaltungsmöglichkeiten für die Ansprache der Zielgruppe und für das Herausstellen der eigenen Verkaufsmerkmale erhielt. Das führte dazu, dass die Kampagne am einen oder anderen Standort beispielsweise am Ortseingang oder auf Liegestühlen im Zentrum sichtbar ist.
Wie geht es jetzt weiter?
Wir haben in mehreren Strategieworkshops weitere Ziele erarbeitet. Dabei stellte sich die Vision heraus, dass die Region sichtbarer gemacht und die Innenstädte bekannter werden sollen. Jemand aus Hamburg zum Beispiel kennt sicher den Schwarzwald, die IHK-Region Hochrhein mit den Landkreisen Waldshut und Lörrach aber oft nicht. Das wollen wir langfristig ändern und wenn wir uns dafür zusammentun, macht uns das stärker und attraktiver.
Wir haben uns deshalb als Netzwerk für gemeinsames Stadtmarketing mit dem Fokus Innenstadt definiert und befinden uns aktuell in der Namensfindung. Allen Teilnehmenden ist außerdem der Erfahrungsaustausch wichtig. Deshalb werden wir im nächsten Schritt Themen angehen, die jede Gemeinde in einer unterschiedlichen Weise tangieren, beispielsweise wie Schweizer Kunden von Paketshops in die Innenstadt gelenkt werden können.
Anfang November werden wir übrigens schon unsere nächste Kampagne für Weihnachten veröffentlichen.
Möchten Sie das Netzwerk auf weitere Gemeinden ausweiten?
Auf jeden Fall, zurzeit sind acht Gemeinden dabei. Wir wollen aber mindestens 15 oder noch mehr werden und freuen uns auf neue Mitglieder. Bei Interesse können sich Gemeindevertreter jederzeit an mich wenden.
Text: jb
Bilder: Logoslab (oben), Lena Häsler (IHK) (unten)
Bild oben: Ähnlich und doch so unterschiedlich wie die teilnehmenden Städte: eine Auswahl an Motiven der ersten gemeinsamen (Online-)Kampagne.
Bild unten: Vanessa Edmeier, Geschäftsführerin der Hochrhein-Kommission, in einem der Kreativworkshops, in denen gemeinsame Ziele und Visionen entstanden.
Innenstadtangebote
Weitere Infos rund um die Teilnahme und zu den Innenstadtaktivitäten der IHK bei Lena Häsler
Telefon: 07531 2860130
Mail: lena.haesler@konstanz.ihk.de