Liebe Unternehmerinnen und Unternehmer
Durch das Coronavirus hat sich der Lebens- und Geschäftsalltag von uns allen grundlegend verändert. Nichts ist mehr so wie es mal war. Alle Branchen sind spürbar betroffen, und es gibt keine allgemeingültigen Rezepte, um schnell aus dieser Krise herauszukommen. Auch in der Industrie, für die ich mit meinem mittelständischen Familienunternehmen stehe, fahren wir derzeit lediglich auf Sicht.
Als IHK haben wir in den letzten Wochen fast 12.000 Zuschussanträge von Kleinunternehmen und Soloselbstständigen geprüft und an die L-Bank zur abschließenden Bearbeitung weitergeleitet. Wir haben zu den Anträgen täglich mehr als 100 Telefonanrufe und E-Mails beantwortet, Hinweise und Tipps gegeben – und manchmal einfach auch nur zugehört. Über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in zwei Schichten und auch am Samstag für eine schnelle Bearbeitung der Anträge und für eine intensive sowie persönliche Beratung gesorgt.
Ich versichere Ihnen: Ihre IHK bleibt weiter für Sie am Ball. Wir werden Sie weiter beraten, auch zu den mittlerweile angepassten Förderprogrammen, zur Kurzarbeit oder wenn es um Stundung von Steuern oder Sozialversicherungsbeiträgen geht.
Wenn wir auf die Bereiche schauen, die bereits öffnen durften, sehen wir: Es funktioniert. Unternehmer und Kunden gehen verantwortungsvoll mit der Situation um und passen sich den epidemiologisch gebotenen Regeln an. Gesundheit zu garantieren und Wirtschaft wieder zukunftsfähig zu gestalten, ist kein Widerspruch. Nur durch Selbstverantwortung können wir nachhaltige Fortschritte erzielen. Gemeinsam Verantwortung zu übernehmen bedeutet, dass wir der Wirtschaft und den Menschen etwas zutrauen.
Daran müssen wir festhalten, weil weitere Lockerungen nur kommen können, wenn wir die jetzigen Spielräume nicht überreizen. Das ist auch ein Gebot der Solidarität in der Wirtschaft – denn am Ende nutzt es allen, wenn möglichst viele Betriebe wieder öffnen können.
Als Ihre Interessenvertretung sind wir im engen und permanenten Austausch mit der Politik – mit der uns eigenen Handschrift, dem verantwortungsvollen Blick für das Ganze und den konkreten IHK-Erfahrungen im Kontakt mit den betroffenen Unternehmen.
Aus den bisherigen Erfahrungen der Coronakrise heraus sollten wir zukünftig verstärkt über technische Lösungen nachdenken. Ein Beispiel dafür sind Apps, die über ein digitales Buchungssystem den Zugang zu Geschäften und Restaurants zeitlich regeln und somit Warteschlangen verhindern können. Lokale digitale Plattformen können zugleich helfen, Handel, Dienstleistungen und Mobilität besser miteinander zu verknüpfen und mit dem Kunden in Kontakt zu bringen – und die Spielräume für wirtschaftlich und gesundheitlich verantwortliches Handeln zu vergrößern.
Das Virus hat uns auch die Schattenseiten der Globalisierung aufgezeigt. Das ist auch die Chance und vielleicht sogar die Verpflichtung auf eine Rückbesinnung. Lokal einkaufen, Urlaub in Deutschland machen – das ist eben auch wichtig für die Standortsicherung.
Wir – das Team der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg – werden Sie weiterhin tagesaktuell informieren. Wir sind für Sie da!
Bitte bleiben Sie und Ihre Angehörigen, Ihre Freunde und Bekannten sowie Ihre Mitarbeiter gesund.
Viele Grüße
Ihre Birgit Hakenjos-Boyd
Präsidentin der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg
PS: Die schriftlichen Abschlussprüfungen in Baden-Württemberg finden für nahezu alle kaufmännischen Berufe gemeinsam mit den Berufsschulen im Land nach jetzigem Stand in der Zeit vom 23. bis zum 25. Juni statt. Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung Normalität!