Innovation und Kreativität sind ein Grundpfeiler der regionalen Wettbewerbsfähigkeit. Gleichzeitig müssten Kreativschaffende noch viel stärker bei der Entwicklung von Produkten, Services und Innovationsvorhaben eingebunden werden. Dieses Fazit zogen Vertreter der baden-württembergischen Kreativwirtschaft und der IHK bei einem Branchentreff in Villingen-Schwenningen. Dort informierten die sogenannten Cannes Lions über ihre Eindrücke vom weltweit größten Event der Kreativszene, dem Cannes Lions International Festival of Creativity.
Daniel Hofmeier, Inhaber von Ivory Tower und Filmproduzent aus Villingen-Schwenningen, war Teil der baden-württembergischen Delegation in Cannes. Sein Fazit: „Das B2B-Marketing zwischen den Unternehmen ist ein Wachstumsmarkt für die Kreativbranche.“ Maschinen müssten in Szene gesetzt werden, Leistungsversprechen sind zu visualisieren, 3-D-Anwendungen für die Industrie 4.0 zu programmieren. Hofmeier: „Als Kreativschaffender hat man den Eindruck: hier wird noch zu wenig kooperiert! Dabei kann gerade die Flexibilität der Kreativszene eine wichtige Brücke zur Bewältigung von Krisenzeiten sein.“
Ulrich Winchenbach von der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, die die Delegationsreise gemeinsam mit Baden-Württemberg International und der Film Commission Region Stuttgart veranstaltet hat, betont den regionalen Aspekt der Veranstaltungsserie: „Wichtig ist, dass die Erkenntnisse aus Cannes in die Fläche kommen. Die Kreativszene sitzt eben nicht nur in den Metropolen, sondern auch im Schwarzwald oder auf der Schwäbischen Alb.“ Dies sei vor allem Ausdruck eines starken Mittelstandes, der insbesondere durch die hohe Wettbewerbsfähigkeit der Industrie für eine Entwicklungs- und Gründungsdynamik im Kreativsektor sorgt. Entsprechend gelte es, weitere Kooperationen zwischen den Wirtschaftszweigen zu initiieren und zu forcieren.
Die IHK freute sich über das Treffen in der Region.
Philipp Hilsenbek, Geschäftsbereichsleiter für den Bereich Standortpolitik, fasste zusammen: „Wir brauchen mehr Netzwerk, wir wollen mehr Netzwerk, wir können mehr Netzwerk!“ Dementsprechend bat er die regionale Kreativszene, jetzt in Kontakt zur IHK zu treten. Aktuell befinde sich ein Arbeitskreis Kreativwirtschaft in Aufbau, bei dem möglichst alle Kategorien der Branche abgedeckt und die drei Landkreise regional vertreten seien. „Dann können wir inhaltlich treffende Dienstleistungen anbieten und Kooperationen anbahnen“, so Hilsenbek. Beispielhaft gelte dies für Kooperationen mit der Industrie oder für Ausbildungskooperationen innerhalb der Kreativbranche.
Text: Hi
Bild: MFG Baden-Württemberg
Bild: Die Kreativwirtschaft traf sich in Villingen-Schwenningen.
Alexander Kiock, Fachbereich Standortpolitik
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