Katrin Roth leitet das neue Amt für Klimaschutz und Kreisentwicklung im Landratsamt Konstanz. Im Interview spricht sie über dessen Ziele und erklärt, wie die regionale Wirtschaft von ihrer Arbeit profitieren kann.
Frau Roth, warum braucht es das neue Amt?
Katrin Roth: Mit dem neuen Amt werden künftig die bisher getrennt organisierten Bereiche Klimaschutz, Kreisentwicklung und Wirtschaftsförderung miteinander verbunden.
Durch diese neue Struktur möchten wir zum einen den Klimaschutz als eines der zentralen Zukunftsthemen stärken und durch die Verbindung mit den Themen Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung Synergieeffekte erzielen.
Welche Ziele werden verfolgt?
Beim Klimaschutz ist natürlich ein wichtiges Ziel, die eigene Landkreisverwaltung auf den Weg zur Klimaneutralität zu führen. Darüber hinaus soll mit dem integrierten Klimaschutzkonzept erstmals eine Strategie für den gesamten Landkreis erarbeitet und bis Mitte 2023 fertiggestellt werden. Gleichzeitig möchten wir auch in diesem Jahr schon konkrete Projekte aus dem geplanten Klimaschutzkonzept in Kooperation mit den Kommunen, mit Wirtschaft und Öffentlichkeit umsetzen.
Was bedeutet dieser neue Schwerpunkt für die Wirtschaft im Landkreis Konstanz?
Für die Wirtschaft bedeutet dies, dass wir uns auch im Bereich Wirtschaftsförderung verstärkt in den Themen Klimaschutz und Klimaschutzmanagement in Unternehmen, Fördermittelberatung und Vernetzung engagieren werden. Aber nicht nur das. Kreisentwicklung ist immer auch Wirtschaftsförderung. Themen wie der Breitbandausbau, Mobilfunk, ländliche Entwicklung werden wir auch neu betrachten und schauen, wo Handlungsbedarf besteht und entsprechend nach Lösungen suchen. Gleichzeitig sind wir auch weiterhin für die Beratung aller bisherigen Themen, von betrieblichem Gesundheitsmanagement über Existenzgründung bis zur Fachkräftesicherung, für die Wirtschaft im Landkreis da.
Werden die Unternehmen eingebunden?
Selbstverständlich. Die Unternehmen werden, wie alle Akteursgruppen im Landkreis, bei der Erarbeitung des integrierten Klimaschutzkonzeptes durch einen Beteiligungsworkshop, der im Frühjahr/Sommer stattfinden wird, eingebunden. Wir bauen hier auf eine rege Beteiligung und freuen uns auch über alle Unternehmen, die mit Wünschen, Ideen und Anregungen auf uns zukommen. Darüber hinaus möchten wir die Klimaschutzmanager und -managerinnen von Unternehmen und Kommunen und die Wirtschafsförderungen im Landkreis miteinander vernetzen, um voneinander zu lernen und gemeinsam neue Projekte anzustoßen.
Inwiefern wird die Wirtschaft von der neuen Struktur profitieren?
Mit dem neuen Amt passen wir unser Angebot auch dem Bedürfnis der Wirtschaft vor Ort an. Durch die Verknüpfung der Themenfelder Klimaschutz, Kreisentwicklung und Wirtschaftsförderung in einem Amt, erhält die Wirtschaft an einer Stelle umfassende Expertise und Beratung.
Interview: Heike Wagner
Bild: ©DANLIN Media GmbH – stock.adobe.com; Porträt: Stadt Konstanz