Die sechs Handelskammern am Oberrhein fordern den Bund auf, die Finanzierung für den Ausbau der unterirdischen S-Bahn-Verbindung zwischen dem Bahnhof SBB und dem Badischen Bahnhof in Basel in den Ausbauschritt der Bahninfrastruktur 2030/35 aufzunehmen. Dieser Abschnitt wird Herzstück-Basel genannt.
Die Metropolregion Basel ist für unseren Wirtschaftsraum der wichtigste Partner“, sagt Claudius Marx, Hauptgeschäftsführer der IHK Hochrhein-Bodensee. „Entwicklungen dort betreffen auch die Menschen und Unternehmen hier.“ Die trinationale Wirtschaftsregion ist eng verflochten. Täglich überqueren unzählige Personen und Güter die Landesgrenzen zwischen der Schweiz, Deutschland und Frankreich. Bis 2030 wird die Bevölkerung aufgrund anhaltender wirtschaftlicher Dynamik in der trinationalen Agglomeration Basel auf mehr als 850.000 Bewohner ansteigen, was den Personenverkehr auf der Schiene bis 2040 verdoppelt, so Schätzungen von Experten. Damit sich also das wirtschaftliche Wachstum voll entfalten kann, muss der Wirtschaftsraum Basel mit allen Verkehrsträgern ausgezeichnet erreichbar sein; innerhalb der Region und von außen. Marx: „Für uns in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schweiz wäre eine verbesserte Schieneninfrastruktur mehr als wünschenswert.“

Die Handelskammern am Oberrhein sind der Ansicht, dass der besonderen Situation des Dreilands bei der Entwicklung der S-Bahn bisher allerdings zu wenig Beachtung geschenkt worden ist. Dabei stellt nach Einschätzung der Teilnehmer des Spitzentreffens im Juli in Freiburg der Bahnknoten Basel als Gateway zur Schweiz auf dem Schienenweg einen unschätzbaren Nutzen für den Außenhandel und die internationalen Fernverbindungen entlang des Korridors Rotterdam – Genua dar. Bislang verfügt die Region Basel – im Gegensatz zu anderen großen Agglomerationen der Schweiz – jedoch über kein modernes S-Bahn-Netz. „Die Infrastruktur stammt aus dem 19. Jahrhundert und wird dem heutigen Bedarf nicht mehr gerecht“, sagt Marx.
Deshalb fordern die sechs Handelskammern am Oberrhein in einer Resolution, die sie bei ihrem Treffen im Juli verabschiedet haben, die Finanzierung des Vollausbaus des Bahnknotens Basel in den Ausbauschritt der Bahninfrastruktur 2030/35, mindestens für die Projektierung, aufzunehmen. Dies beinhaltet die unterirdische S-Bahn-Verbindung zwischen dem Bahnhof SBB und dem Badischen Bahnhof in Basel, das sogenannte Herzstück, mitsamt ihrer Zulaufstrecken, grenzüberschreitenden Maßnahmen sowie Haltestellen und Gleiserschließungen.
Zu den Handelskammern am Oberrhein gehören die IHKs Hochrhein-Bodensee, Südlicher Oberrhein, Pfalz und Karlsruhe sowie die Handelskammer beider Basel und die CCI Alsace Eurométropole.
wu/naz
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