Trotz Coronapandemie sind Waren und Dienstleistungen südbadischer Unternehmen weltweit gefragt. Der Rückgang bei den für den Export ausgestellten Dokumenten ist daher insgesamt geringer, als es zu Beginn der Pandemie zu befürchten war. Mit gut über 17.000 Ursprungszeugnissen liegt die Gesamtzahl nur acht Prozent unter dem Vorjahreswert. Neben den aus aktueller politischer Situation zunehmenden dokumentarischen Anforderungen der Türkei hat dazu auch der recht stabile Branchenmix der Region beigetragen. Als besonderer Vorteil erwies sich, dass das elektronische Verfahren 2020 aktualisiert wurde und damit nun allen Firmen als Standardlösung zur Verfügung steht. Waren es im letzten Quartal 2019 nur 30 Prozent elektronisch ausgestellte Ursprungszeugnisse, stieg die Quote im letzten Quartal 2020 bereits auf 80 Prozent – mit steigender Tendenz.
Einen deutlich größeren Rückgang gab es dagegen bei den sogenannten Carnet ATA, die für Waren ausgestellt werden, die vorübergehend ins Ausland gebracht werden, zum Beispiel auf Messen oder Konferenzen. Aufgrund des Wegfalls zahlreicher Veranstaltungen und der Einschränkungen im Geschäftsreiseverkehr wurden 2020 nur 207 Carnet ATA und damit halb so viele Dokumente ausgestellt wie im Vorjahr. Hier rechnen die Außenwirtschaftsexperten der IHK allerdings mit einer deutlichen Zunahme in diesem Jahr. Zum einen erleichtern und beschleunigen Carnets nun auch den vorrübergehenden Warenverkehr mit Großbritannien. Zum anderen werden die Carnets bei der IHK Südlicher Oberrhein als bundesweit erster IHK elektronisch beantragt und vor Ort ausgedruckt. Die Handhabung ist für Unternehmen dadurch deutlich komfortabler.
Text: tö
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