Experten sind sich einig: Eine digitale Präsenz ist für den Einzelhandel alternativlos. Wie der Handel mit dem digitalen Wandel Schritt halten und daraus zugleich Mehrwert für sich und seine Kunden schaffen kann, war das Thema des IHK-Symposiums „Digitale Zukunft Einzelhandel“. Knapp 200 Besucher fanden sich zum Branchentreffen Mitte Juli im Forum Merzhausen in Freiburg ein.

Aktuell freut sich der stationäre Einzelhandel in Deutschland noch über steigende Umsätze. Laut dem Handelsverband HDE ist in diesem Jahr bundesweit mit einem Umsatzzuwachs von zwei Prozent auf knapp über 537 Milliarden Euro zu rechnen. In Zeiten des digitalen Wandels steht der Handel jedoch vor der Herausforderung, auch digital sichtbar zu sein, um lokal gefunden zu werden. In drei Sessions, zwei Expertenpanels, drei Workshops sowie einem „Markt der Möglichkeiten“ informierte im Juli ein Symposium über die Chancen einer digitalen Zukunft für den Einzelhandel. Veranstalter des Symposiums war die IHK Südlicher Oberrhein; zu den Kooperationspartnern gehörten der Handelsverband Südbaden, die Volksbank Freiburg sowie der regionale Digihub.
„Das Digitalisierungsbudget im Handel muss künftig so wichtig werden wie die Kosten für Wasser, Strom oder Gas“, sagte Udo Latino von „brodos.net“, einem Anbieter von Lösungen für Omnichannel im Handel. Denn nur so könne der Handel in Zeiten des allgemeinen, digitalen Wandels mithalten und Kundenerwartungen erfüllen. „Der Schlüssel liegt darin, die Kanalvorteile des stationären Handels wie sinnliche Erlebnisse, Beratung oder Service vor Ort mit den Onlinevorteilen wie einer globalen Präsenz mit niederschwelligen finanziellen Mitteln zu verknüpfen“, meinte der Onlineexperte bei seinem Vortrag zur ersten Session der Veranstaltung unter dem Titel „Der Handel im digitalen Wandel“. Dabei sei nicht jede digitale Technik zielführend. „Durch die sinnvolle Nutzung von Social Media im Gespräch zu sein, ist besser als einen halbherzigen Onlineshop zu betreiben“, erklärte Jörg Lehnerdt von der BBE Handelsberatung.
Welche Möglichkeiten und digitalen Helferlein für den Handel zur Verfügung stehen, erfuhren die Teilnehmer in der zweiten Session. Hier standen Themen wie Chatbots, Same-Day-Delivery, Social Media und Big Data auf dem Programm. Die letzte Session beschäftigte sich schließlich mit der Verknüpfung von stationär und online in Form von Multichanneling. Praxisnahe Tipps lieferten die Workshops. Dabei erfuhren die Teilnehmer mehr über Tools zur Suchmaschinenoptimierung, über E-Mail-Marketing sowie zur rechtssicheren Gestaltung von Onlineshops.
Und das Wissen ist gefragt: Gerade einmal 49 Prozent der mehr als 80 Veranstaltungsteilnehmer aus der Region gaben bei einer Onlineabstimmung via Digitaltool während der Begrüßung an, dass sie bereits einen Onlineshop betreiben. „Viele Händler wissen noch nicht, in welche Richtung sie bei der Digitalisierung gehen sollen und wie die konkrete Umsetzung jeweils funktioniert. Qualifikation ist jedoch der Schlüssel zur Umsetzung“, erklärte Thomas Kaiser, Referent für Existenzgründung und Unternehmensförderung der IHK. Für alle, die weitere Antworten auf ihre Fragen suchen, wurden zwei Expertenpanels eingerichtet, in denen Fachleute den Teilnehmern rund um das Thema digitale Geschäftsprozesse und Onlineshops Tipps und Ratschläge lieferten. Wer danach direkt loslegen wollte, konnte sich beim „Markt der Möglichkeiten“ an 22 Dienstleister aus der Region wenden, die an Ausstellungstischen über ihre Angebote informierten.
heo
Alle Vorträge sind als PDF verfügbar unter: www.digitale-zukunft-einzelhandel.de
Zudem sind 12 Video-sessions zu sehen unter: www.suedlicher-oberrhein.ihk.de (4491486)
Weitere Informationen über die Veranstaltung bei Thomas Kaiser
Telefon: 07821 2703-640
Mail: thomas.kaiser@freiburg.ihk.de