Mehr als 60 politisch und wirtschaftlich Interessierte aus der Schweiz und Deutschland kamen beim Martini-Apéro im Seemuseum Kreuzlingen zusammen. Eingeladen hatten der schweizerische Arbeitgeberverband AGV aus Kreuzlingen und die IHK. Die jährliche Veranstaltung soll den Gedankenaustausch und die wirtschaftliche Verflechtung über die Grenze hinweg stärken. In seiner Begrüßung hob IHK-Hauptgeschäftsführer Claudius Marx die Bedeutung der Veranstaltung vor. Sie biete Raum zum Dialog darüber, „wie wir leben und arbeiten in unserer Region“. Durch den lebendigen Austausch unter Nachbarn entstehe ein positives Wir-Gefühl. Allerdings sei es derzeit kaum möglich, über regionale Themen zu sprechen, ohne an internationale zu denken. Zu mächtig sei der Impact des Angriffskrieges auf die Ukraine. Seine Auswirkungen haben laut Marx beide Länder aus ihrer Komfortzone geholt.
„Wir leben in einer neuen Welt, die nicht mehr berechenbar, sondern von Veränderungen und Unsicherheiten geprägt ist“, sagte Attila Wohlrab, Präsident des AGV.
Redner beim Martini-Apéro war Patrick Dümmler, Seniormitglied der Avenir Suisse und Forschungsleiter Offene Schweiz. Er beleuchtete die Herausforderungen, die bei der Energieversorgung in der Schweiz zu bewältigen sind. Dümmler forderte mehr Dynamik, Innovation und Wettbewerb im Energiesektor, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Die Schweiz, die mit dem Stern von Laufenburg einmal Initiator und Innovator eines europäischen Stromnetzes gewesen sei, drohe aktuell ins Abseits zu geraten. Anschließend kamen die Besucher zum Apéro im Schloss Seeburg zusammen.
Text: jb
Bild: AGV