Im Oktober tagten der Handels- und Tourismusausschuss gemeinsam. Auf dem Programm: Praxistipps zum Umgang mit der angespannten Arbeitsmarktlage und Prognosen zur wirtschaftlichen und finanzpolitischen Entwicklung 2023.
Monika Studinger, Ausschussmitglied und Inhaberin der Agentur NewWork uffm Land, referierte über die unterschiedlichen Befindlichkeiten und Gewohnheiten der Arbeitnehmergenerationen „Baby-Boomer“ bis „Generation Alpha“. Alle über einen Kamm zu scheren, verspreche wenig Erfolg. Bei der Fachkräftegewinnung müsse man genau wissen, wen man wie erreichen möchte. Wo liegen die Bedürfnisse der einzelnen Generationen? Was muss ich als Arbeitgeber bieten, und wer passt ins Team? Wie kommuniziere und vermittle ich zwischen den verschiedenen Generationen? Fakt sei, dass der Wettbewerb um Fachkräfte deutlich anspruchsvoller geworden ist und den Personalverantwortlichen in den Betrieben mehr abverlange.
Dies bestätigte auch Anne Liesenfeld vom Mittelstand Digital Zentrum Handel (MDZH) in Köln. Sie gab Praxistipps für die Fachkräftegewinnung und stellte dazu die entsprechenden Fragen: Welche neuen Wege sollte man gehen, um für potenzielle Bewerber attraktiv zu bleiben? Welche Medien werden von den einzelnen Generationen genutzt? Besonders bei Jüngeren sei der Einsatz von Kurzvideos, zum Beispiel via TikTok, eine Möglichkeit, um sich als moderner Arbeitgeber zu positionieren.
Neben dem Fachkräftemangel sehen sich die Unternehmen derzeit mit einigen weiteren Herausforderungen konfrontiert, verdeutlichte Christoph Müller, Vorstand der Sparkasse Bodensee. Er thematisierte die aktuell schwierige Situation für Unternehmen und private Haushalte. Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB), Inflation, steigende Energiekosten: In der Prognose für 2023 sei zwar eine Rezession zu erwarten, aber weitaus geringer als manchmal in den Medien dargestellt werde. Die Branchen Hotellerie, Gastronomie und Handel wird es seiner Meinung nach stärker treffen, da 2023 insgesamt mit weniger Konsum gerechnet wird. Zumindest was die hohen Energiepreise angeht, werden sich seiner Einschätzung nach die Preise aber in absehbarer Zeit normalisieren, sobald neue Lieferbeziehungen hergestellt sind.
Text: av
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