Die heutigen Auszubildenden sind in einer digitalen Welt aufgewachsen. Unternehmen stehen deshalb vor der Herausforderung, die Ausbildung an diese Generation anzupassen. Darum geht es am 22. und 23. Juni in der Veranstaltung „Ausbildung heute – modern und digital“, die Ausbildern Tipps dazu gibt. Im Interview gibt Dozentin Sabine Kraske einen ersten Einblick in die Seminarinhalte.
Frau Kraske, was macht eine Ausbildung modern?
Sabine Kraske: Unter einer modernen Ausbildung versteht man nicht nur die technischen Möglichkeiten, die man heute einsetzen kann. Zum Beispiel kann man das Handy in Ausbildungssequenzen integrieren oder virtuelle Teambuildings über mehrere Standorte des Unternehmens anbieten.
Vielmehr geht es in der modernen Ausbildung auch darum, aktuelle Lehransätze miteinzubringen. Das heißt, Lernprozesse aktiver, nachhaltiger und agiler zu gestalten: Welche Kompetenzen bringen Auszubildende mit? Wo können sie abgeholt werden? Wo bedarf es Unterstützung und Förderung?
Die heutigen Auszubildenden gehören der Generation Z an. Was bedeutet das?
Die Generation Z ist technologieaffin und immer online, ungeduldig und fordernd, gesundheits- und umweltbewusst – mit diesen Eigenschaften lässt sich diese Generation gut umschreiben. Sie wurden zwischen 1995 bis 2010 geboren und sind in der Regel behütet aufgewachsen. Diese Generation steht aber dennoch unter enormem Leistungsdruck, weil sie sich permanent über Social Media mit anderen vergleicht und unter der Annahme steht, immer erreichbar sein zu müssen. Es gibt außerdem wenige Generationen, die während der Coronakrise so gelitten haben wie diese. Plötzlich hatte man weniger soziale Kontakte, man war monatelang nicht in der Schule und konnte seinen Hobbies nicht nachgehen. Das hat natürlich Auswirkungen auf die Kommunikation.
Die Generation Z redet weniger, sie textet. Dafür lernen sie schnell und sind anderen Generationen im Umgang mit den digitalen Medien deutlich überlegen. Hier müssen sie abgeholt werden. Die Generation ist wertvoll für das Unternehmen.
Das Seminar richtet sich an Ausbildende. Welche Inhalte werden ihnen vermittelt?
Zuerst werfen wir einen Blick auf die eigene Lernbiografie. Wie war meine Ausbildung? Was und wer hat mich vorangebracht und wie kann ich das für mich einbinden? Es geht erst um die eigene Einstellung: Wer bin ich als Ausbilder und wohin möchte ich mich entwickeln?
Dann schauen wir auf die Auszubildenden. Welche Motivationen sie haben und wie sich diese erkennen und fördern lässt. Außerdem gehen wir auf lernpädagogische und didaktische Dinge ein: Mein Auszubildender hat eine Klausur in der Berufsschule und ich soll ein Training durchführen. Wie setze ich das sowohl digital als auch vor Ort um?
Interview: Janne Bock
Bilder: Adobe Stock – Blue Planet Studio, Porträt: Gabriel Schropp
Bild (unten): Sabine Kraske, Dozentin
Weitere Informationen zum Seminar: www.konstanz.ihk.de – 143138864
Saskia Weide, Fachbereich Weiterbildung (Konstanz) 07531 2860 172
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