In der Coronapandemie hat sich gezeigt, dass auch der Transportsektor zu den systemrelevanten Bereichen zählt. Vor dem Hintergrund des Lockdowns ruft der IHK-Verkehrsausschuss nun zu mehr Rücksichtnahme gegenüber dem Fahrpersonal auf.
„Die Situation für das Fahrpersonal im Güter- und Personenverkehr war bereits vor der Coronpandemie angespannt, weil Rastplätze mit sanitären Anlagen und gut ausgestattete Stellplätze zur Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten gefehlt haben. Jetzt kommen vielfältige Zugangsbeschränkungen in den Unternehmen und im öffentlichen Verkehrsraum hinzu. Der Ton darf nicht noch rauer werden, denn das Fahrpersonal ist systemrelevant und hat mehr Unterstützung und Entgegenkommen verdient“, sagte Gerhard Lehmann, Vorsitzender des Verkehrsausschusses.
Das Fahrpersonal nicht vergessen
Wie Unternehmen mit gutem Beispiel vorangehen, erläuterte Ausschussmitglied Heinrich Kaiser von der Straub-Verpackungen GmbH in Bräunlingen: „Das medizinische Personal wird derzeit wieder zu Recht gelobt. Aber das Fahrpersonal leistet im Hintergrund zuverlässige Arbeit und darf nicht vergessen werden. Nachdem wir den Zugang für externe Fahrer in unsere Gebäude beschränken mussten, haben wir uns bereits im Frühjahr dazu entschlossen, einen Sanitärwagen auf dem Betriebsgelände zu installieren.“
Der Ausschuss
Im IHK-Verkehrsausschuss sind Logistik-, Speditions-, und Busunternehmen sowie Verkehrsexperten aus der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg vertreten. In regelmäßigen Abständen geht es darum, branchenrelevante Themen zu identifizieren, die relevanten Akteure miteinander zu vernetzen und die verkehrspolitischen Interessen der Region gegenüber der Politik und Verwaltung zu vertreten.
Der Verkehrsausschuss der IHK appelliert deshalb an alle Wirtschaftsbeteiligten und die öffentliche Hand, die Bedingungen für LKW- und Busfahrer beim Kunden vor Ort, auf Rastplätzen, an Stellplätzen in Gewerbegebieten, im öffentlichen Verkehrsraum sowie an Busbahnhöfen und Verkehrsknoten zu verbessern. Wer die vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) verabschiedeten neun Rampenregeln berücksichtige, trage entscheidend zu einer Entspannung der Situation bei, so das Fazit des IHK-Verkehrsausschusses. Kommunen könnten bereits bei der Ausweisung und Planung neuer Gewerbegebiete einen erheblichen Beitrag leisten und die Bedürfnisse des Fahrpersonals berücksichtigen.
„Goldene Rampenregeln“ des DIHK
Parkraum bereitstellen, Zeitfenster einhalten, Zuständigkeiten regeln: Mit den „Goldenen Rampenregeln“ möchte die Dachorganisation der deutschen IHKs, der DIHK in Berlin, dazu beitragen, dass der Empfang und das Verladen von Waren effektiver vonstattengeht und nicht zuletzt der Beruf des Lkw-Fahrers wieder attraktiver wird. Die neun Rampenregeln im Detail sind auf der Homepage des DIHK unter www.dihk.de gelistet.
Text: MS
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Martin Schmidt, Fachbereich Standortpolitik
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