Wie hoch ist der Wert meines Unternehmens, und wie berechnet er sich? Um diese Frage ging es bei der Auftaktveranstaltung der Reihe „Nachfolge Happen“ (weitere Termine siehe unten im Kasten). Antworten gab Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Philipp Unkelbach, Geschäftsführer der Unkelbach-Treuhand GmbH in Freiburg, und musste dazu erstmal feststellen: „Es gibt kein Geld für Herzblut“. Heißt: Der Fleiß und die Arbeit der Unternehmerin oder des Unternehmers, kurz das Lebenswerk, hat keinen direkten Einfluss auf den Unternehmenswert. Dieser muss einen objektiven Wert darstellen sowie realistisch und fair sein.
Die gängigsten Methoden zur Berechnung sind nach Philipp Unkelbach:
- Das Multiplikationsverfahren. Bei ihm wird der Umsatz mit einem Multiplikator (Durchschnittswert von vergleichbaren Unternehmen) multipliziert. Es ist zeitsparend und verständlich. Jedoch beachtet es nicht die Zukunftsprognose des Unternehmens.
- Das Ertragswertverfahren. Dabei errechnet sich der Wert, indem die erwarteten Gewinne mal hundert, durch den Kapitalisierungszins dividiert werden. Hieraus ergibt sich jedoch oft ein zu hoher Wert.
- Die Unternehmensbewertung durch IDW S1. Die sinnvollste Berechnung, so Philipp Unkelbach. Sie wird zum Beispiel von Wirtschaftsprüfern vorgenommen. Durch die umfangreiche Informationsbeschaffung über das Unternehmen, welche Voraussetzung ist, um den Wert errechnen zu können, wird eine gut begründete Prognose über den zukünftigen Gewinn des Unternehmens ersichtlich. Wichtig deshalb, weil der Übernehmer des Unternehmens den Kauf aus zukünftigen Gewinnen finanzieren muss.
Text: JB
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Zur Ersteinschätzung des Unternehmenswerts empfiehlt Unkelbach außerdem den KMU-Rechner des EMF-Instituts unter www.kmurechner.de.