Weihnachten naht und damit auch in den Unternehmen die Zeit der Geschenke. Für Kunden, Geschäftspartner und die eigenen Mitarbeiter. Immer mehr Firmen verzichten aber inzwischen auf traditionelle Präsente und Grußkarten und investieren das Budget stattdessen in caritative oder ökologische Projekte. Unsere Beispiele aus der Region zeigen, mit welchen alternativen Ideen man Freude machen kann.
Die hauseigene Stiftung ausstatten
2017 gründete Markus Juchheim, Geschäftsführer der Julabo GmbH in Seelbach, die Julabo Stiftung, die gemeinnützige Institutionen, Vereine und Einrichtungen aus der Region unterstützt. Und seitdem spendet das Familienunternehmen jährlich den für Kundengeschenke vorgesehenen Betrag an die Stiftung. Präsente wiederum, die übers Jahr von Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern gemacht wurden, werden über eine Tombola an die Belegschaft verlost. Der Erlös aus dem Losverkauf fließt ebenfalls in die Julabo Stiftung.
Taschen und Geld für die Tafeln
Bei der Werma Signaltechnik in Rietheim-Weilheim werden schon seit mehreren Jahren die Weihnachtsgeschenke ersetzt – durch wechselnde Aktionen. In den letzten beiden Jahren haben die Mitarbeiter Taschen für die Tafel gepackt: Vor allem haltbare Lebensmittel und Hygieneartikel landeten in den Tüten für die Weihnachtsaktion. So unterstützte Werma 2021 die Tafel in Tuttlingen mit mehr als 70 Spendentaschen sowie einer Geldspende. Dieses Jahr will man vier soziale Projekte unterstützen. Die Mitarbeiter können ihre „Herzensprojekte“ einreichen und abstimmen. Jeden Adventsmontag wird eine Gewinneraktion zwecks Umsetzung
bekanntgegeben, das vierte Projekt legt die Geschäftsleitung fest.
Weihnachten im Schuhkarton
Die Azubis der Glatthaar Keller GmbH, Hersteller für Keller und Bodenplatten in Schramberg-Waldmössingen, haben im vergangenen Jahr für die weltweite Geschenkaktion „Weihnachten im Schuhkarton“ 82 Kartons mit Spielsachen, Malbüchern, Stiften, Socken und Süßigkeiten für bedürftige Kinder befüllt. Finanziert zum einen durch eine Sammelaktion unter den Mitarbeitern, zum anderen durch eine Spende des Unternehmens. Wer bei der weltweiten Aktion mitmachen will (www.die-samariter.org/projekte/weihnachten-im-schuhkarton), muss sich für dieses Jahr sputen. Abgabetermin der Pakete ist in der Regel Mitte November.
Bäume pflanzen in der Region
Ulf Tietge, Chef der Offenburger Content Marketing Agentur Team Tietge GmbH und Herausgeber des Magazins #heimat, hat im Sommer 2021 das Projekt #heimatwald ins Leben gerufen, mit dem Bäume an unterschiedlichen Orten im Landkreis gepflanzt werden. Man startete mit 200 Stück in Kehl, dieses Jahr sollen es deutlich über 1.000 Bäume werden. „Das Projekt zieht Kreise, wir haben viele neue Partner dazugewonnen“, berichtet Tietge. Mit #heimatwald will er sich gemeinsam mit seinem Team, seinen Kunden und Geschäftspartnern für aktiven Umwelt- und Klimaschutz einsetzen.
Rebstöcke und Bienen fürs Firmengelände
Im vergangenen Jahr verzichtete der Badische Winzerkeller erstmals auf Weihnachtsgeschenke und startete stattdessen eine Pflanzaktion auf dem firmeneigenen Gelände. In der Zwischenzeit konnte bereits vieles umgesetzt werden. Azubis wie Winzer waren daran beteiligt. 70 Rebstöcke verschiedener Rebsorten wurden bislang gepflanzt. Zudem leben auf dem Firmengelände nun Bienen und freuen sich über einen Bienengarten. „Gelder, die wir für Geschenke ausgeben würden, fließen direkt in unsere Projekte“, sagt Henning Johanßen, Leiter Unternehmenskommunikation beim Badischen Winzerkeller. Sowohl das Bienen- wie auch das Rebpflanzprojekt werden weitergeführt, der Firmennachwuchs ist für Pflege und Erhalt zuständig.
Bäume für die Welt
Über das Radolfzeller Start-up „Click a Tree“ können Privatleute wie Unternehmen Bäume für nachhaltige Aufforstungsprojekte rund um den Globus finanzieren – zurzeit vor allem in Ghana, Thailand und auf den Philippinen (siehe auch www.wirtschaft-im-suedwesten.de/gruender/pro-buch-ein-baum)
Unicef, Greenpeace und Co. bedenken
Wer den eigenen Organisationsaufwand für alternatives Schenken geringhalten möchte, kann das Weihnachtsbudget auch ganz oder in Teilen an bekannte Spendenorganisationen oder andere Institutionen vom ortsansässigen Hospiz bis zum Flüchtlingsprojekt der Kirchengemeinde geben. Die DZI Spendenberatung (www.dzi.de) unterstützt im Zweifel bei der Auswahl. Das DZI-Spendensiegel identifiziert Spendenorganisationen, die mit den Geldern sorgfältig und verantwortungsvoll umgehen.