Hinterzarten. Wer das Hauptgebäude des Parkhotels Adler in Hinterzarten betritt, erkennt es kaum wieder: Statt Gelb und Blau dominieren nun Creme-, Grau- und Rosétöne Lounge und Lobby. Der Teppich- ist einem Marmorboden gewichen, die Vorhänge wurden abgehängt. Nischen mit Sofaecken laden zum Verweilen ein. Die Rezeption wurde in die Mitte des Raumes verlegt, und auf der Rückseite wurde eine Bar integriert. Insgesamt rund vier Millionen Euro hat die geschäftsführende Gesellschafterin Katja Newman mit ihrer Familie in den vergangenen Monaten in das Haus investiert. Auch Wellness- und Kinderbereich wurden erneuert sowie zehn zusätzliche Suiten und Zimmer gebaut. Das Restaurant „Adler Stuben“ im Schwarzwaldhaus wurde um den Raum „Bergkristall“ mit rund 50 Plätzen erweitert. Im August soll noch der Pavillon „Diva“ eröffnet werden, in dem Tagungen und Feste veranstaltet werden können. „Wir erhoffen uns neue, jüngere Gäste und insgesamt mehr Buchungen“, sagt Katja Newman, die das Parkhotel in der 16. Generation führt. „Bei einem altehrwürdigen Haus wie diesem ist es umso wichtiger, regelmäßig zu investieren.“ Das im Belle-Époque-Stil gehaltene Haupthaus stammt aus dem Jahr 1890, das Schwarzwaldhaus aus dem Jahr 1639. Das gesamte Hotel hat nun 64 Zimmer und Suiten. Mit dem Umbau wurde auch das Konzept geändert: Im – nun höheren – Buchungspreis sind vier Mahlzeiten enthalten. So könne sie Waren- und Personaleinsatz besser planen, erklärt Newman.
Wegen des Umbaus hatte das Parkhotel im März geschlossen, wegen der Coronapandemie außerdem im April und Mai. Die dreimonatige Schließzeit führte laut Katja Newman insgesamt zu einem Umsatzverlust von rund 1,8 Millionen Euro. Während des Lockdowns war ein Großteil der 78 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Nur Technik, Personalabteilung, Gärtner, Azubis und Newman selbst arbeiteten weiter. Inzwischen sind alle Beschäftigten zumindest teilweise zurück. Allerdings hat Newman das im März mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Restaurant „Oscars Fine Dining“ aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen. Statt wie vor der Pandemie acht Tische hätte sie nun wegen der Abstandsregeln nur drei oder vier belegen können, aber wie zuvor sechs Mitarbeiter einsetzen müssen. Diese arbeiten jetzt in den „Adler Stuben“, dem nun einzigen Restaurant des Hotels.
mae