
„Das ist meine letzte Unternehmung!“, sagt Maximilian Wagner über die 2020 gegründete Sektmanufaktur Heinz Wagner Sekt GmbH aus Sankt Blasien. So überraschend dieser Satz aus dem Mund eines Gründers klingt, so glaubwürdig geht er dem 38-Jährigen über die Lippen. Vor rund zehn Jahren folgte der Betriebswirt seiner Passion für Gin, Vermouth und hochwertigen Sekt, engagierte sich bei Spirituosen-Start-ups wie etwa Belsazar Vermouth und etablierte deren Produkte am Markt. 2018 dann der Schnitt: Wagner verkauft alle Anteile seines letzten Unternehmens, arbeitet zwei Jahre als Consulting Director für die neuen Inhaber weiter. Doch das Unternehmertum lässt ihn nicht los – ebenso wie die Idee einer Sektmanufaktur, die Altbewährtes und modernen Zeitgeist verbindet. Finanziert mit einem Teil der Exitgewinne, produziert und vertreibt Maximilian Wagner mit seinem vierköpfigen Team heute Vintage-Sekt in traditioneller Flaschengärung. „Obwohl Heinz Wagner Sekt noch jung ist, ist es schon ein Familienunternehmen“, scherzt er. „Immerhin führt es neben meinem eigenen auch einen Namensbestandteil meiner Großmutter, Hedwig Heinz.“ Die Weine und Trauben für den Sekt stammen aus Südbaden. „Von B bis Z machen wir alles selbst, für A wie Anbau fehlen uns das Fachwissen und die Weinberge“, sagt der Geschäftsführer, dessen Lager aktuell mit rund 42.000 Flaschen des 2021er Jahrgangs prall gefüllt ist. Abnehmer sind Feinkosthändler sowie Gastronomen aus Deutschland und der Schweiz, aber auch Privatpersonen, die im Handel, über die Webseite und Onlinemarktplätze einkaufen. Eine der größten Herausforderungen bis hierher sei die Immobiliensuche gewesen, blickt Wagner zurück: „Unser erster Deal ist über Nacht geplatzt und wir mussten nochmal von vorne anfangen.“ Die unternehmerische Entwicklung sei gut, „die Umsätze stimmen, auch wenn wir noch keine schwarzen Zahlen schreiben.“ Und in Zukunft? „Mein Plan ist, in zwei Jahren den Break-Even zu erreichen und wirtschaftlich so gut dazustehen, dass wir freitags nur ‚cooles Zeug‘ oder Weiterbildungen machen können. Quasi als Alternative zur Vier-Tage-Woche.“
ks