
Herr Scarpello, warum ist Ihr Speiseeis so besonders?
Bei der Herstellung von Speiseeis kommt es auf die Bindung zwischen den Zutaten an. Meistens wird diese durch Emulgatoren und andere chemische Substanzen erreicht. Das wollten wir nicht. Wir arbeiten stattdessen mit Pflanzenfasern. Außerdem beziehen wir über 80 Prozent aller Grundrohstoffe aus der Region und setzen komplett auf Bio.
Was war dabei die größte Herausforderung?
Die größte Herausforderung war die Herstellung. Wir wollten das Eis nicht industriell abpacken. In Italien haben wir eine passende Eismaschine gefunden. Diese arbeitet traditionell, das heißt, wir können jeden unserer recyclebaren Becher noch von Hand abfüllen, aber trotzdem die Stückzahlen für den Einzelhandel gewährleisten.
Was ist der Vorteil dieser Eismaschine?
Eine industrielle Maschine arbeitet mit Luftdruck, das heißt, es wird bis zu 50 Prozent Luft ins Eis gedrückt, wodurch die Struktur etwas zerstört wird. Wir vermeiden diesen Luftaufschlag. Bei unserer Herstellungsmethode sind es 19 bis 20 Prozent. Ergebnis: Ein 500-Milliliter-Becher wiegt bei uns 460 Gramm. Bei den konventionellen Herstellern wiegt der 500-Milliliter-Becher 300 Gramm. Unser Speiseeis hat dadurch einen intensiveren Geschmack und ist deutlich cremiger.
Wie sind Sie zum Eis gekommen?
Mein Großvater gründete 1970 eine Eisfirma, die heute aber nicht mehr besteht. Seitdem wurde die Kunst des traditionellen Eismachens von Generation zu Generation weitergegeben. Mein Weg führte mich über Umwege zurück zum Eis. Lange arbeitete ich als Kaufmann im Einzelhandel, auch im Biohandel. Da kam mir der Gedanke, unsere Familienrezepte mit Bioprodukten herzustellen. Und das machen wir jetzt in unserem Werk in Moos auf der Höri mit fünf Mitarbeitern.
Gründer: Giuseppe Scarpello (33)
Ort: Moos am Bodensee
Gründung: Juni 2018
Branche: Lebensmittelproduktion und Speiseeisherstellung
Idee: Gelato mit derselben Qualität wie in der Eisdiele im Becher für zu Hause
Wie sind Sie zum Eis gekommen?
Mein Großvater gründete 1970 eine Eisfirma, die heute aber nicht mehr besteht. Seitdem wurde die Kunst des traditionellen Eismachens von Generation zu Generation weitergegeben. Mein Weg führte mich über Umwege zurück zum Eis. Lange arbeitete ich als Kaufmann im Einzelhandel, auch im Biohandel. Da kam mir der Gedanke, unsere Familienrezepte mit Bioprodukten herzustellen. Und das machen wir jetzt in unserem Werk in Moos auf der Höri mit fünf Mitarbeitern.
Wie kommt Ihr Eis bei den Kunden an?
Das Feedback ist durchgehend positiv. Aber noch genauer belegen das die Zahlen. Wir sind diesen Sommer gestartet und werden gegen Ende des Jahres die 100.000-Euro-Umsatzmarke überschritten haben. Wir beliefern Edeka-Märkte und Biofachmärkte vom Allgäu bis nach Karlsruhe, inzwischen sind es bereits 55 Märkte, Tendenz steigend.
Wie haben Sie den Aufbau der Eisproduktion finanziell gestemmt?
Die Räume gehören meinen Schwiegereltern. Bevor wir im Januar angefangen haben, die Räumlichkeiten nach unseren Anforderungen umzubauen, wurden sie als private Garage mit Werkbank, Schreinerei und Reifenlager genutzt. Die Räume wurden saniert und renoviert. Dies und die weiteren Investitionen haben wir durch private Unterstützer finanziert.
Was sind Ihre Pläne?
Wir werden uns noch stärker mit veganem Eis befassen. Die Fruchtsorten sind bei uns bereits vegan und glutenfrei. Aber die Nachfrage nach veganen Varianten der klassischen Milchsorten wie Vanille, Schokolade oder Nuss wächst sehr stark. Daher möchten wir auch die klassischen Eissorten weiterentwickeln und vegan produzieren.
Interview: hw