Backen war für Jessica Schilling lange nur ein Hobby: „Ich habe an Weihnachten oder für Geburtstage verschiedene Muffins gemacht. Für die Füllung musste ich die fertigen Küchlein immer mit dem Löffel aushöhlen, was ich recht umständlich fand.“ So sehr, dass die Mühlheimerin eine Alternative erfand – den Cucap – und mit ihm den Grundstein für ihr Unternehmen legte. Die zylinderförmige Aussparhilfe aus lebensmittelechtem Silikon wird mittig in den Rohteig in der Backform platziert, im Teig mitgebacken und anschließend entfernt. So entsteht ein Loch für Füllungen aller Art. „Damit lassen sich auch herzhafte Speisen zubereiten“, erklärt die studierte Wirtschaftsingenieurin. Im August 2020, rund ein Jahr nach der Unternehmensgründung, brachte Jessica Schilling den Cucap auf den Markt. Den Weg dorthin stemmte sie mit eigenen Mitteln und privaten Darlehen. 2021 erhielt sie für den Cucap die Goldmedaille und den Ehrenpreis der Internationalen Fachmesse Ideen Erfindungen Neuheiten. Die 34-Jährige beschäftigt heute mehrere Mitarbeiter und verkauft in ihrem Onlineshop neben Cupcake-Stöpseln die dazu passende Zentrierhilfe, ein selbstgeschriebenes Backbuch und eigene Backmischungen ohne Zusatzstoffe, dafür mit Dinkelmehl und regional hergestellt. Bis auf den Cucap werden alle Produkte in Deutschland gefertigt. 2022 hat Schilling ihr erstes Ladengeschäft am Firmensitz Mühlheim an der Donau eröffnet, wo sie Backzubehör und gefüllte Muffins to-go anbietet. Neben E-Commerce und Social-Media-Marketing sei Direktvertrieb ein zentraler Verkaufskanal. „Das Cucap-Prinzip ist simpel, aber noch unbekannt. Umso wichtiger ist es, Kunden live zu zeigen, wie sie damit kochen und backen können“, sagt die Gründerin, die den Direktvertrieb sowie Messen als Vertriebskanäle stärken möchte. Ihr Ziel: Den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um das 18-fache steigern.
ks
Bild: Jessica Schilling mit einem Selfie vor ihrer Cucap-Werbung.