Als zu Beginn der Coronapandemie Schutzmasken hierzulande Mangelware waren, wurden Abda Hitz (35) und ihr Mann Michael Hitz (40) aktiv. Die Textilingenieurin und der Wirtschaftsingenieur fanden es unverständlich, dass ein so hoch entwickeltes Land wie Deutschland vom Ausland abhängig ist und nicht selbst Schutzmasken produziert. Im April 2020 beteiligten sie sich – mit Erfolg – an einer Ausschreibung des Bundesgesundheitsministeriums für medizinische Gesichtsmasken und gründeten in Schopfheim die A+M GmbH. Seit August 2020 produzieren sie in den Räumen einer ehemaligen Sockenfabrik, in die sie einen Reinraum einbauten, Alltags-, OP- und FFP2-Masken. Inzwischen auf vier Anlagen mit zwanzig Mitarbeitern in zwei Schichten. Anfangs boomte das Geschäft geradezu. Das hat sich in den vergangenen Monaten jedoch geändert: „Die Situation ist sehr schwierig geworden, da Billigmasken aus China die Preise stark drücken und kein deutscher Maskenhersteller aufgrund der höheren Fertigungskosten mithalten kann“, berichtet Abda Hitz. Auch öffentliche Aufträge würden nur nach dem Preis vergeben. Um davon weniger abhängig und auch für die Zeit nach Corona gerüstet zu sein, haben die Gründer, die zuvor als Assistentin der Geschäftsführung bei einem Textilunternehmen beziehungsweise als Prokurist bei einem japanischen Messtechnikgerätehersteller gearbeitet hatten, ihr Portfolio erweitert. Über ihren Onlineshop vertreiben sie nun beispielsweise auch Antigenschnell- und -selbsttests, Luftreiniger sowie Schutzbekleidung.
mae