„Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, kommt der Berg zum Propheten.“ Das Geschäftsmodell von Markus Hensler, Geschäftsführender Gesellschafter der „ABBA-Arbeitsschutz GmbH“ mit Sitz in Schluchsee, erinnert an dieses Sprichwort. Denn: Vielen Handwerkern, Industrieunternehmen oder kommunalen Betrieben, die verstreut in den kleinen Orten des Schwarzwalds sitzen, fehlt die Zeit, um weite Strecken zu Einzelhändlern in die Städte zu fahren. Mit seinem Schuhmobil, einem umgebauten VW-Crafter, schafft der 44-Jährige Abhilfe und bringt Schuhe, Kleidung und vieles mehr rund um den Arbeitsschutz zu seinen Kunden. „Die Artikel können während der Arbeitszeit anprobiert werden. Das spart Zeit und Wege und die Kunden müssen im Vergleich zum Onlinehandel keine Abstriche bei der Beratung oder dem persönlichen Service machen“, sagt Hensler, der von Waldshut-Tiengen an der schweizerischen Grenze bis in den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald unterwegs ist. Am Unternehmenssitz bietet er zudem einen Lagerverkauf für Firmen und Privatpersonen an. Neu ist das Geschäftsmodell für den gelernten Schreiner und Arbeitserzieher nicht. Bevor er sich 2020 mit zwei weiteren Gesellschaftern, die heute stille Teilhaber sind, selbstständig gemacht hat, arbeitete er bei einem schweizerischen Unternehmen mit gleichem Konzept. „In dieser Zeit konnte ich zentrale Abläufe kennenlernen und ein Gespür für die unterschiedlichen Ansprüche der Kunden entwickeln“, sagt er. Das gab Sicherheit in der stürmischen Anfangszeit, die durch die Folgen der Coronapandemie und Lieferkettenprobleme geprägt war. Hohe Spritpreise hätten diese heute abgelöst. Mit der unternehmerischen Entwicklung ist Hensler, der eine Halbtagskraft beschäftigt, zufrieden: „Bei weiter steigender Auftragslage können wir mehr Personal einstellen und das Sortiment sowie den Fuhrpark vergrößern.“ So möchte er sein Ziel erreichen, erster Ansprechpartner für Arbeitsschutz in der Region zu werden.
ks