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Wirtschaft im Südwesten

4 | 2018

28

REGIO

REPORT  

IHK Hochrhein-Bodensee

R

und 420 Schüler von Konstanzer Schulen konnten sich beim Zu-

kunftstag der IHK über Bewerbungen informieren. Die Schüler

konnten in der IHK einen Bewerbungsknigge und einen Bewerbungs-

mappencheck absolvieren. Außerdem stellten sich in der Schänz-

lehalle verschiedene Ausbildungsunternehmen den Schülern vor.

Für den Bewerbungsmappencheck standen den Schülern Exper-

ten aus IHK, Handwerkskammer und Unternehmen zur Verfügung.

Diese gaben den Schülern Tipps und Korrekturhinweise zu den

vorbereiteten Bewerbungen. Durch den unterschiedlichen beruf-

lichen Hintergrund der Fachleute konnten die Schüler Fragen von

den gewerblich-technischen über die handwerklichen bis zu den

industriell-kaufmännischen Berufen stellen. Die Experten nahmen

sich außerdem Zeit, die Zukunftsvorstellungen der Schüler ken-

nenzulernen. Sie informierten sich dafür sowohl über die bereits

absolvierten Praktika als auch die Hobbys und Interessen der Ju-

gendlichen. Zudem befragten sie die Schüler zu ihren schulischen

Ambitionen und momentanen Leistungen.

Die Kunst, sich richtig zu bewerben, wurde im Bewerbungsknigge

behandelt. Einer der Dozenten war Clemens Bimczok, Inhaber der

Unternehmen „winz.druck“ und „winz.design“ in Rielasingen. Der

Wirtschaftsjunior zeigte den Schülern, wie man eine Bewerbung

richtig aufbaut und worauf es beim Bewerbungsgespräch ankommt.

Bimczok erarbeitete mit den Schülern der 8. Klasse der Berchen-

schule die Informationsmedien in denen Stellenangebote zu finden

sind. Neben der Tageszeitung seien dies vor allem das Internet und

soziale Medien. Außerdem verwies Bimczok die Schüler auf ihre

Netzwerke, wie die Familie oder den Sportverein, bei denen sie

vorab Informationen erhalten könnten.

Kennenlernen beider Parteien

Haben die Jugendlichen eine passende Anzeige gefunden, müssen

sie die Bewerbung schreiben. Hierfür wäre ein Kennenlernen von

Bewerber und Unternehmen wichtig, wie Bimczok betont. Er riet den

Schülern, sich anhand der Webseite und Imagebroschüren über das

Unternehmen zu informieren. In ihrer Bewerbung stellen die Schüler

dann sich selbst vor. Bimczok mahnte: „Baut keine Traumwelten auf.

Baut keine Lügengerüste auf. Das bringt nichts.“ Außerdem erklärte

er: „Jede Bewerbung ist anders, individuell.“ Beim Anschreiben

müssten die Bewerber darstellen, warum genau sie der oder die

Richtige für den Ausbildungsplatz seien. Diesen Eindruck könnten

die Jugendlichen durch ihren Lebenslauf und beigefügte Anlagen

verstärken. Arbeitsproben aus der Schülerzeitung oder der Foto-

AG könnten beispielsweise hilfreich sein bei Bewerbungen zum

Mediengestalter oder Fotografen.

Vorbereitung auf den großen Tag

Fürs Vorstellungsgespräch müssten die Schüler sich auf Standard-

fragen wie „Was sind Ihre Stärken und Schwächen?“ und „Warum

sind Sie der perfekte Bewerber?“ einstellen, so Bimczok. Durch

die Vorbereitung dieser Fragen trete der Bewerber sicherer auf und

könne schneller antworten. Zudem solle sich der Kandidat über

das Unternehmen informieren, da hierzu ebenso Fragen gestellt

werden könnten. Aber auch der Jugendliche darf Fragen stellen, die

er vorbereiten solle. Des Weiteren gehört zur Vorbereitung die Aus-

wahl der passenden Kleidung. Diese variiere je nach angestrebtem

Ausbildungsberuf. Ein Bewerber im Handwerk wäre im Anzug fehl

am Platz, bei einer Bank wäre ein Anzug jedoch ein Muss. Generell

rät Bimczok. „Besser etwas over- als underdressed.“ Ein weiterer

Aspekt ist das Planen des Tages. Die jungen Leute sollten die Anrei-

se mit Auto, Bus oder Zug rechtzeitig planen und genügend Puffer

einrechnen. „Pünktlichkeit ist unerlässlich“, so Bimczok.

Auch vor Ort im Unternehmen müssen die künftigen Azubis vieles

beachten: Sie müssen sich bereits am Empfang korrekt vorstellen.

Das Gespräch selbst startet mit einem Händedruck eines Unterneh-

mensvertreters zur Begrüßung. Des Weiteren sollten die Jugendli-

chen den Blickkontakt mit den Anwesenden wahren, sich die Namen

einprägen und die Rangfolge beachten – und sich erst hinsetzen,

wenn sie dazu aufgefordert werden. Während des Gesprächs solle

der Bewerber auf eine offene Körperhaltung achten und genau zu-

hören. Nachfragen bei Unklarheiten seien gestattet. Bimczok riet:

„Den Gegenüber auf keinen Fall unterbrechen.“ Außerdem solle der

Bewerber auf eine klare und deutliche Aussprache achten. Genau

diese Bewerbungssituation simulierte Bimczok mit den Schülern

zum Abschluss in einem Rollenspiel.

AI

Zukunftstag für Konstanzer Schüler zur Bewerbung

Individualität als Schlüssel zum Erfolg

Wirtschaftsjunior

Clemens Bimczok gibt

den Schülern Tipps für

die richtige Bewerbung

(links). Die Schüler

selbst erhielten an den

verschiedenen Statio-

nen Punkte, wenn sie

diese absolviert hatten.