Wirtschaft im Südwesten
4 | 2018
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REGIO
REPORT
IHK Hochrhein-Bodensee
R
und 420 Schüler von Konstanzer Schulen konnten sich beim Zu-
kunftstag der IHK über Bewerbungen informieren. Die Schüler
konnten in der IHK einen Bewerbungsknigge und einen Bewerbungs-
mappencheck absolvieren. Außerdem stellten sich in der Schänz-
lehalle verschiedene Ausbildungsunternehmen den Schülern vor.
Für den Bewerbungsmappencheck standen den Schülern Exper-
ten aus IHK, Handwerkskammer und Unternehmen zur Verfügung.
Diese gaben den Schülern Tipps und Korrekturhinweise zu den
vorbereiteten Bewerbungen. Durch den unterschiedlichen beruf-
lichen Hintergrund der Fachleute konnten die Schüler Fragen von
den gewerblich-technischen über die handwerklichen bis zu den
industriell-kaufmännischen Berufen stellen. Die Experten nahmen
sich außerdem Zeit, die Zukunftsvorstellungen der Schüler ken-
nenzulernen. Sie informierten sich dafür sowohl über die bereits
absolvierten Praktika als auch die Hobbys und Interessen der Ju-
gendlichen. Zudem befragten sie die Schüler zu ihren schulischen
Ambitionen und momentanen Leistungen.
Die Kunst, sich richtig zu bewerben, wurde im Bewerbungsknigge
behandelt. Einer der Dozenten war Clemens Bimczok, Inhaber der
Unternehmen „winz.druck“ und „winz.design“ in Rielasingen. Der
Wirtschaftsjunior zeigte den Schülern, wie man eine Bewerbung
richtig aufbaut und worauf es beim Bewerbungsgespräch ankommt.
Bimczok erarbeitete mit den Schülern der 8. Klasse der Berchen-
schule die Informationsmedien in denen Stellenangebote zu finden
sind. Neben der Tageszeitung seien dies vor allem das Internet und
soziale Medien. Außerdem verwies Bimczok die Schüler auf ihre
Netzwerke, wie die Familie oder den Sportverein, bei denen sie
vorab Informationen erhalten könnten.
Kennenlernen beider Parteien
Haben die Jugendlichen eine passende Anzeige gefunden, müssen
sie die Bewerbung schreiben. Hierfür wäre ein Kennenlernen von
Bewerber und Unternehmen wichtig, wie Bimczok betont. Er riet den
Schülern, sich anhand der Webseite und Imagebroschüren über das
Unternehmen zu informieren. In ihrer Bewerbung stellen die Schüler
dann sich selbst vor. Bimczok mahnte: „Baut keine Traumwelten auf.
Baut keine Lügengerüste auf. Das bringt nichts.“ Außerdem erklärte
er: „Jede Bewerbung ist anders, individuell.“ Beim Anschreiben
müssten die Bewerber darstellen, warum genau sie der oder die
Richtige für den Ausbildungsplatz seien. Diesen Eindruck könnten
die Jugendlichen durch ihren Lebenslauf und beigefügte Anlagen
verstärken. Arbeitsproben aus der Schülerzeitung oder der Foto-
AG könnten beispielsweise hilfreich sein bei Bewerbungen zum
Mediengestalter oder Fotografen.
Vorbereitung auf den großen Tag
Fürs Vorstellungsgespräch müssten die Schüler sich auf Standard-
fragen wie „Was sind Ihre Stärken und Schwächen?“ und „Warum
sind Sie der perfekte Bewerber?“ einstellen, so Bimczok. Durch
die Vorbereitung dieser Fragen trete der Bewerber sicherer auf und
könne schneller antworten. Zudem solle sich der Kandidat über
das Unternehmen informieren, da hierzu ebenso Fragen gestellt
werden könnten. Aber auch der Jugendliche darf Fragen stellen, die
er vorbereiten solle. Des Weiteren gehört zur Vorbereitung die Aus-
wahl der passenden Kleidung. Diese variiere je nach angestrebtem
Ausbildungsberuf. Ein Bewerber im Handwerk wäre im Anzug fehl
am Platz, bei einer Bank wäre ein Anzug jedoch ein Muss. Generell
rät Bimczok. „Besser etwas over- als underdressed.“ Ein weiterer
Aspekt ist das Planen des Tages. Die jungen Leute sollten die Anrei-
se mit Auto, Bus oder Zug rechtzeitig planen und genügend Puffer
einrechnen. „Pünktlichkeit ist unerlässlich“, so Bimczok.
Auch vor Ort im Unternehmen müssen die künftigen Azubis vieles
beachten: Sie müssen sich bereits am Empfang korrekt vorstellen.
Das Gespräch selbst startet mit einem Händedruck eines Unterneh-
mensvertreters zur Begrüßung. Des Weiteren sollten die Jugendli-
chen den Blickkontakt mit den Anwesenden wahren, sich die Namen
einprägen und die Rangfolge beachten – und sich erst hinsetzen,
wenn sie dazu aufgefordert werden. Während des Gesprächs solle
der Bewerber auf eine offene Körperhaltung achten und genau zu-
hören. Nachfragen bei Unklarheiten seien gestattet. Bimczok riet:
„Den Gegenüber auf keinen Fall unterbrechen.“ Außerdem solle der
Bewerber auf eine klare und deutliche Aussprache achten. Genau
diese Bewerbungssituation simulierte Bimczok mit den Schülern
zum Abschluss in einem Rollenspiel.
AI
Zukunftstag für Konstanzer Schüler zur Bewerbung
Individualität als Schlüssel zum Erfolg
Wirtschaftsjunior
Clemens Bimczok gibt
den Schülern Tipps für
die richtige Bewerbung
(links). Die Schüler
selbst erhielten an den
verschiedenen Statio-
nen Punkte, wenn sie
diese absolviert hatten.