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Wirtschaft im Südwesten

3 | 2018

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THEMEN & TRENDS

WVIB Schwarzwald AG

„Das magische Viereck in Bestform“

D

as magische Viereck von Wachstum, Inflation, Arbeitsmarkt

und Export ist laut Christoph Münzer, Hauptgeschäftsführer

des Wirtschaftsverbandes industrieller Unternehmen Baden

(WVIB), derzeit in Bestform, und die Schwarzwald AG trage ihren

Teil dazu bei. Für das Jahr 2017 haben die Mitgliedsunternehmen

(auf die Umfrage antworteten 370 von circa 1.000 Mitgliedern)

ein Umsatzplus von mehr als neun Prozent gemeldet. 72 Pro-

zent der Antwortenden sind gegenwärtig voll ausgelastet und

15 Prozent überausgelastet. Wenn sie es denn finden, wollen

45 Prozent der Unternehmen weiter Personal einstellen. Der

Umsatz ist bei knapp 80 Prozent der Firmen gewachsen (Vorjahr:

64 Prozent), bei 4 Prozent ist er gleich geblieben, und nur 17 Pro-

zent mussten einen Rückgang verzeichnen (2016: 32 Prozent).

Ein ähnliches Bild bei den Auftragseingängen: Sie wuchsen um

circa 10 Prozent. Und 49 Prozent berichteten von einer guten

Ertragslage, 47 Prozent schätzten diese als befriedigend ein.

Aber es gibt auch eine Sorge: Die Nachfrage nach Arbeitskräften

kann nicht befriedigt werden. Manche Unternehmen verstärken

laut Münzer ihr Engagement ins Ausland, weil sie nur dort noch

Arbeitskräfte finden. Insgesamt beschäftigen die WVIB-Unter-

nehmen über 4.000 Mitarbeiter mehr als im Vorjahreszeitraum,

67 Prozent haben ihre Belegschaft vergrößert. Die Investitionen

sind bei 43 Prozent der Antwortenden gestiegen, und die durch-

schnittliche Investitionsquote gemessen am Umsatz beläuft sich

jetzt auf 7 Prozent.

Thomas Burger, seit vergangenem Herbst Präsident des WVIB und

Unternehmer in Schonach (SBS Feintechnik), appellierte an den

Staat, Rahmenbedingungen zu schaffen, die einer Fortsetzung

des bislang schon sehr langen Aufschwungs förderlich sind. Der

Staat solle sich auf seine Kernaufgaben konzentrieren, für eine

gute Infrastruktur und Bildungsmöglichkeiten sorgen, maßvol-

le Steuern erheben, den Bürokratieabbau in Angriff nehmen.

Förderprogramme und Subventionen brauche man keine. Die

mittelständische Industrie rief er dazu auf, sich politisch besser

zu organisieren, schneller auf Probleme zu reagieren und mit ihren

Verbänden offensiver und geschlossener zu agieren.

orn

Unternehmersymposium zum Gesundheitsmanagement

Gibt es „Unternehmergene“?

B

eim zweiten Freiburger Unternehmersymposium,

organisiert von vier im Gesundheitsmanagement

tätigen Unternehmen („Kast.Die Personalmanufaktur“,

„Fitalmanagement“, „Gesundheitsresort Freiburg“

sowie „Thilo Jakob Health Care To Market“) stand

vor 100 Teilnehmern das Gesundheitsmanagement

eines Unternehmens und sein Anteil am Firmenerfolg

im Mittelpunkt. Neben mehreren Foren, die sich mit

praktischen Beispielen beschäftigten, kamen drei Pro-

fessoren der Uni Freiburg mit Vorträgen zu Wort. Der

Wirtschaftsweise Lars Feld hielt die Bereitstellung von

Gesundheitsleistungen im Unternehmen zur Sicherung

der Beschäftigung älterer Arbeitnehmer für unerläss-

lich. Der Psychologe Markus Heinrichs bezeichnete

soziale Interaktion, Stressmanagement und regel-

mäßige körperliche Fitness und eine vertrauensvolle

Firmenkultur als entscheidend fürs Gesundbleiben in

Unternehmen.

Katharina Domschke, ärztliche Direktorin der Uni-

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, machte sich

Gedanken über genetische Aspekte des unternehmeri-

schen Erfolgs. Sie hält unseren

genetischen Code (die DNA) zu etwa

50 Prozent für diesen Erfolg verantwortlich

und zwar indem Gene Persönlichkeitseigenschaften

wie Extrovertiertheit, Risikobereitschaft, Stressre-

sistenz, Kooperationsfähigkeit, Entscheidungsfreude

und Neugier determinieren. Die verbleibenden 50

Prozent werden laut Domschke

von den jeweiligen Umweltkonstel-

lationen bestimmt. Dabei kommt

mit dem sogenannten epigeneti-

schen Code eine zweite Ebene ins

Spiel. Epigenetische Faktoren sind

biochemische Mechanismen, die

die Funktion unseres genetischen

Codes (der DNA) wesentlich be-

stimmen (im Gegensatz zur Genetik), zeitlich dyna-

misch sind und von verschiedenen Faktoren beein-

flusst werden können. Zu diesen Faktoren gehören

etwa Sport, Ernährung, Yoga oder Meditation, soziale

Interaktion und Psychotherapie.

upl, tj

»Die DNA

bestimmt

Persönlichkeits-

eigenschaften«

Bild: polesnoy - Fotolia