Wirtschaft im Südwesten
2 | 2018
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Unternehmen
Heimatec investiert fünf Millionen Euro
Anbau für die Produktion
RENCHEN.
Die Heimatec GmbH aus Renchen wächst: Vergange-
nes Jahr hat sie 14 Millionen Euro umgesetzt, 2016 waren es 11,4
Millionen Euro. Auch mit Blick aufs neue Jahr ist Geschäftsführer
Martin Krieger guter Dinge: „Die mittelfristigen Geschäftsaussichten
werden als sehr positiv eingeschätzt“, heißt es in einer Presse-
mitteilung. Daher sei die Ausweitung der Fertigungskapazitäten
geplant. Mit dem Errichten eines 2.500 Quadratmeter großen Er-
weiterungsbaus soll in der ersten Jahreshälfte begonnen werden.
Das Gebäude selbst kostet voraussichtlich rund 2,5 Millionen Euro.
In etwa derselbe Betrag wird dieses Jahr in Maschinen, und zwar in
hochkomplexe Fertigungslösungen, investiert.
Heimatec ist auf die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von
hochpräzisen statischen und angetriebenen Werkzeugen für Dreh-
maschinen und Bearbeitungszentren spezialisiert. Vergangenes Jahr
feierte das Unternehmen sein 30-jähriges Bestehen. Der Ursprung
liegt im Jahr 1987, als der gelernte Werkzeugmacher Martin Krieger
ein System zum automatischen Wendeplattenwechsel entwickelte
und einen Gebrauchsmusterschutz dafür beantragte. Ein Jahr später
verlegte er sich auf die Konstruktion von angetriebenen Werkzeugen.
1996 begann er damit, eine eigene Produktion aufzubauen. Zwei Jahre
später entwickelte Heimatec laut Pressemitteilung als weltweit erstes
Unternehmen ein Schnellwechselsystem für angetriebene Werkzeu-
ge. Diese Innovation habe das Wachstum des Unternehmens immens
beflügelt. Das Sortiment umfasst inzwischen rund 30.000 Produkte.
Im Jahr 2005 wurde der Standort in Renchen mit einer Grundstücks-
fläche von 26.000 Quadratmetern sowie Büro- und Hallenflächen von
4.000 Quadratmetern bezogen. Heute beschäftigt Heimatec weltweit
130 Mitarbeiter. 100 von ihnen arbeiten in Renchen, dem einzigen
Produktionsstandort, die anderen in Moskau, Chicago, Singapur,
Taiwan, im indischen Pune und in China.
mae
Der Sitz von
Heimatec in
Renchen.
Bregwerk Paletten
Kräftig gewachsen
DONAUESCHINGEN.
Der Palettenhersteller Bregwerk ist in
den vergangenen sechs Jahren kräftig gewachsen: 2012, als die
Schweizer Holliger-Gruppe das Unternehmen übernommen hatte,
setzte die Bregwerk Paletten GmbH knapp drei Millionen Euro um.
2017 waren es fast zehn Millionen Euro. Produziert werden mit
einem modernen, großteils automatisierten Maschinenpark neben
Standard- vor allem viele Spezialpaletten für einen Kundenstamm
aus Deutschland und der Schweiz. 45 Mitarbeiter sind beschäf-
tigt. Zurzeit sucht Bregwerk Investoren, um für rund vier Millionen
Euro das rund neun Hektar große Betriebsgelände samt Gebäuden
erwerben zu können. Diese können dafür auf Wunsch Anteile am
Unternehmen erhalten.
mae
KURZ NOTIERT
Die
Philipp Kirsch GmbH
, die in Willstätt-
Sand professionelle Kühl- und Gefrierschränke
produziert, hat sich mit dem Fraunhofer-Institut
für Physikalische Messtechnik (IPM) und zwei
anderen Unternehmen zusammengetan, um
die Kühlung zu revolutionieren. Es geht um
einen neuen Ansatz der sogenannten Magne-
tokalorik, die auf Materialien basiert, die in
einemMagnetfeld ihre Temperatur ändern. Die-
ser Effekt wird ausgenutzt, um energiesparend
und leise Kälte zu erzeugen. Kirsch hat 2015
den ersten funktionsfähigen Prototypen eines
magnetokalorischen Medizinkühlschranks prä-
sentiert und will mit der gebündelten Erfahrung
der Projektpartner „den Markt der Kühlung
durcheinanderwirbeln“. Das Bundesministe-
rium für Wirtschaft und Energie fördert das
Gemeinschaftsprojekt „MagMed“ mit 2,4
Millionen Euro.
Beim Neujahrsempfang der
Deutschen Bank
in Freiburg charakterisierte Carl von Rohr, Per-
sonalvorstand der Bank, die europäische Kon-
junktur des vergangenen Jahres als „Seiltänzer,
der sich immer wieder vor demAbsturz bewahrt
hat“. Angesichts der steigenden Inflation und
einer mittlerweile verstetigtenWirtschaftslage
rücke der Ausstieg aus demAufkaufprogramm
der EZB näher. Dies sei unbekanntes Terrain,
aber nötig wegen zunehmender Überhitzun-
gen, in denen Anleger immer höhere Risiken
eingingen. Von Rohr forderte einen integrier-
ten Kapitalmarkt in der EU, also einen großen
Markt, in dem auch die Deutsche Bank eine
starke Heimatbasis habe. Die Bank habe im
vergangenen Jahr ihre Altlasten weiter abge-
baut, das Kapital erhöht und die Digitalisierung
vorangetrieben.
Wirtschaftsministerium, Arbeitgeber und Lan-
desfamilienrat haben zum fünften Mal das
Prädikat „Familienbewusstes Unternehmen“
verliehen. Unter den landesweit 58 ausgezeich-
neten Betrieben sind
VEGA Grieshaber
aus
Schiltach,
Vogel Ingenieure
aus Kappelro-
deck,
Sybit
aus Radolfzell,
ICLEI Europase
kretariat
,
Vereinigung Freiburger Sozial
arbeit
und
Stockert
aus Freiburg,
Maxon
Motor
aus Sexau sowie
Endress+Hauser
aus Maulburg. Bewertet wurden Aktivitäten
in Führungskompetenz und Personalentwick-
lung, Arbeitsort, -zeit und -organisation, Kom-
munikation, geldwerte Leistungen, Service für
Familien, Gesundheit sowie bürgerschaftliches
Engagement.