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müssen wieder politisch aktiver werden, wir müssen

diskutieren und unsere Ideen austauschen.“

Vor den jeweiligen Ehrungen der Gruppen-, Landes-

und Bundesbesten gab Auer den Absolventen, aber

auch den anwesenden Unternehmern und Ausbildern

ein Zitat des ehemaligen McKinsey-Chefs Marvin Bo-

wer mit auf den Weg: „Menschen sollten auf Basis

ihrer Leistung beurteilt werden, nicht aufgrund ihrer

Nationalität, Persönlichkeit, Bildung, Eigenschaften

und Fähigkeiten.“ Das gelte auch für ihn selbst, betonte

Auer: „Ich habe einen Doktor in Chemie, das bringt

mir heute gar nichts. Ich muss Stahl verkaufen. Daran

werde ich gemessen, nicht an meiner Diplomnote.“

Auch IHK-Hauptgeschäftsführer Andreas Kempff lobte

die Absolventen. „Sie machen den Unterschied“, sagte

er. „Sie stehen hinter der Marke ,Made in Germany‘.“

Kempff dankte außerdem den rund 2.500 ehrenamtlich

tätigen Prüfern im Kammerbezirk, die mit viel Sach-

kunde und Erfahrung ihre Tätigkeit ausübten, sowie

den Lehrkräften an den beruflichen Schulen und den

Ausbildern in den Unternehmen. „Wenn der Betreu-

ungsaufwand während der Ausbildung hin und wieder

auch höher ist als gedacht: Mit der richtigen Motivation

– einer Mischung aus Anerkennung, Vertrauen und För-

derung – entwickelt sich manch Jugendlicher überra-

schend gut.“ Die Betriebe leisten laut Kempff eine gute

Integrationsarbeit – nicht nur bei Flüchtlingen. Wichtig

sei auch, dass Azubi und Beruf zueinander passen.

Um das herauszufinden, gebe es das Berufsprofiling

der IHK Südlicher Oberrhein, bei dem die Jungen und

Mädchen konkrete, nach Fähigkeiten aufgelistete Be-

rufsvorschläge sowie Studienempfehlungen erhielten.

Die 31 Förderpreise, die bei den Feiern in Freiburg und

Offenburg vergeben wurden, erreichen eine Gesamt-

summe von 95.400 Euro. Der Streck Transport-Förder-

preis und der Förderpreis der BBBank (aus Mitteln des

Gewinnsparvereins) wurden zum ersten Mal vergeben

(eine Liste aller Förderpreise, Stifter und Preisträger auf

der nächsten Doppelseite). IHK-Präsident Auer dankte

allen Spendern für ihre Unterstützung der jungen Leute.

„Wir stehen nicht nur wirtschaftlich gut da, wir tun auch

etwas für die Wertschätzung der dualen Ausbildung.“

Dass die Ausbildung ihn habe erwachsen werden las-

sen, berichtete Josef Strack aus Bad Krozingen. Der

Elektroniker für Geräte und Systeme sprach in Freiburg

die „Worte zum Ende der Ausbildung“. „Die Mischung

aus Theorie und Praxis hat dazu geführt, dass ich erst-

mals Spaß an der Schule hatte“, sagte der 24-Jährige.

Solche Momente kenne wohl jeder Azubi, welchen

Beruf er auch gewählt habe. „Und wer das erlebt hat,

weiß, dass er richtig ist in seinem Job.“ Am Ende des

Offenburger Festaktes erinnerte Wolfgang Friedemann

Bormann an die vielen Schritte und Entwicklungen, die

er und die anderen Absolventen in den vergangenen

Jahren gemacht hätten: vom Schreiben der ersten Be-

werbung bis zur Übernahme von Verantwortung in den

Betrieben. „Der Grundstein ist gelegt, weitere Steine

werden jetzt folgen“, sagte der Konstruktionsmecha-

niker von Doll Fahrzeugbau in Oppenau. „Wir entschei-

den nun, wie es weitergeht.“

naz

»Durch die

Mischung aus

Theorie und

Praxis hatte ich

erstmals Spaß an

der Schule«

Mehr zu den bundes-

besten Absolventen

aus dem Kammerbe-

zirk ab Seite 42. Eine

Liste aller Förderpreis-

träger und -stifter auf

der Folgeseite.

der Abschlussprüfungen 2017

den Unterschied

12 | 2017

Wirtschaft im Südwesten

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