Schramberg. Dem Leiterplattenhersteller Schweizer Electronic machten 2019 die konjunkturbedingt rückläufigen Aufträge seiner Industriekunden zu schaffen. Vor allem die Produktion im Stammwerk in Schramberg war laut einer Pressemitteilung des Unternehmens nur schwach ausgelastet. Die Umsätze des Werkes gingen danach um 17,5 Prozent zurück. Hingegen legte das Geschäft von Schweizer mit seinen asiatischen Partnern WUS und Meiko um 52,9 Prozent zu. Ingesamt setzte die Schweizer Electronic AG 120,7 Millionen Euro um (2018: 125,3 Millionen Euro). Das Bruttoergebnis ging auf 12,6 Millionen Euro (2018: 18,6 Millionen Euro) zurück, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf 0,1 Millionen Euro (2018: 9,2 Millionen Euro) und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf -6,5 Millionen Euro (Vorjahr: 1,6 Mio. Euro). Dass das Betriebsergebnis vergleichsweise stark zurückging, liegt laut Pressemitteilung daran, dass die Bruttomargen des Handelsgeschäfts mit den Partnern geringer sind als die der Eigenproduktion in Schramberg. Grund dafür sei das Geschäftsmodell, hieß es. Beide asiatische Firmen sind an Schweizer beteiligt.
Das Nachsteuerergebnis für das vergangene Jahr betrug -5,6 Millionen Euro (Vorjahr 0,5 Millionen Euro), ohne die Investition in China wären es -2,6 Millionen Euro (2018: 2,8 Millionen Euro). Der Bau des Produktions- und Verwaltungsgebäudes in China wurde 2019 abgeschlossen. Diesen Januar wurden die ersten Musterleiterplatten gefertigt, im April begann – wegen der Coronapandemie leicht verzögert – die Serienfertigung. In China sind zurzeit etwa 170 Mitarbeiter beschäftigt, in Schramberg waren es Ende 2019 688 (Vorjahr: 773, inklusive Leih- und Zeitarbeiter). Das Werk in Schramberg wird restrukturiert. Infolge von infolge von Kosteneinsparungen und Kurzarbeit in den administrativen Funktionen seien 2019 die Verwaltungskosten reduziert worden.
Für 2020 rechnet Schweizer mit einem Umsatzrückgang zwischen minus zwei und minus 15 Prozent, je nach dem Ausmaß der Auswirkungen durch die globalen Handelskonflikte, den Brexit und die Coronapandemie. Schweizer beabsichtige, „Hilfsangebote im Rahmen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds in Anspruch zu nehmen und bedarfsgerecht das Mittel der Kurzarbeit zur Sicherung der Arbeitsplätze einzusetzen“, heißt es. Um der weiteren Ausbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken, spendete das Unternehmen im April aus seinem hierfür aufgebauten Bestand 2.000 FFP2-Masken für medizinisches Personal an den Landkreis Rottweil.
mae