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Ausgabe 9/2025
Aus dem Südwesten  Unternehmen
Potzblitz – aber einen Funken zu früh…

Der Schwarzwald-Tesla

Immer wieder erstaunlich, was bei uns im Südwesten alles hergestellt wird. Dieses Mal geht’s um den Hotzenblitz – den E-Auto-Pionier Thomas Albiez aus Ibach im Hotzenwald entwickelt hat und in Thüringen in Serie bauen ließ.

Oldtimer mit Seltenheitswert: Dieser Hotzenblitz (Baunummer 25) war einst für Tengelmann unterwegs – aber mehr als Blickfang und als Öko-Statement denn als Alltagsauto. Foto: Wikimedia Commons/F. Rethagen

Fast hätte es geklappt und nicht Elon Musk, sondern ein Tüftler aus dem Hotzenwald wäre weltweit als Pionier der Elektromobilität in die Geschichtsbücher eingegangen. Aber eben nur fast. Denn Thomas Albiez, Ingenieur und Elektromeister aus dem Örtchen Ibach im Südschwarzwald, schaffte 1993 tatsächlich das, was damals in Deutschland als undenkbar galt: Er brachte mit dem Hotzenblitz das erste serienmäßig produzierte E-Auto des Landes auf die Straße. Doch der große Wurf blieb aus – nach nur drei Jahren rollte nicht mehr der Hotzenblitz, sondern der Pleitegeier an. Zu teuer war das kleine Strommobil und seiner Zeit schlicht zu weit voraus. Rund zehn Jahre sollte es noch dauern, bis Tesla mit seinem Roadster auf den Markt kam.

Ein Auto gegen das Waldsterben
Doch wie kam es überhaupt zu dieser elektrisierenden Idee mitten im Südschwarzwald? Für Thomas Albiez war es eine Mischung aus Erfindergeist, Umweltbewusstsein und dem täglichen Blick auf das damals viel diskutierte Waldsterben. Der Hotzenwälder wollte handeln – und zwar elektrisch. Sein Ziel: ein schadstoffarmes Auto. Klein, wendig und sauber. Die zündende Idee kam, so sagt er, wie ein Blitz – und genau so war der Name für sein Elektrogefährt auch schnell gefunden: Hotzenblitz.

Zwei Jahre bis zum ersten Prototyp
Nach nur zwei Jahren Tüftelei rollte der erste fahrbare Prototyp vom Hof. Unterstützung bekam Albiez dabei nicht nur von Freunden und Technikbegeisterten – sondern auch von prominenter Seite: Alfred Ritter und seine Schwester Marli Ritter Hoppe, Inhaber der Schokoladenmarke Ritter Sport, waren mit die größten Geldgeber und echte Fans des Projekts. 1993 ging der Hotzenblitz dann in Serie – gefertigt in den Simson-Werken im thüringischen Suhl. Die Produktion war größtenteils Handarbeit. Ein Auto pro Woche, so kam man bis 1996 auf rund 150 Fahrzeuge. 830 Kilo brachte das 2,75 Meter kurze Mini-E-Auto auf die Waage. Mit 1,50 Metern Breite bot es Platz für zwei Personen und statt eines Kofferraums gab es eine ausziehbare Schublade im Heck, in der zwei Getränkekisten Platz fanden.
Den Hotzenblitz gab es in gleich drei Varianten: das offene Buggy-Modell mit Stofftüren und -verdeck, das an ein Golfmobil erinnerte, das City-Modell mit festen Türen und Scheiben und die Luxusausführung mit Hardtop. Der Flitzer brachte es mit 21 PS auf bis zu 120 Stundenkilometer. Der Blei-Akku ermöglichte bis zu 80 Kilometer Reichweite – für damalige Verhältnisse beachtlich. Weniger sensationell war allerdings der Preis: 35 000 Mark kostete ein Hotzenblitz – deutlich mehr als ein VW Golf, der Anfang der Neunziger ab rund 26 000 Mark zu haben war.
Am Ende blieb der große Erfolg aus – trotz der Auftritte auf internationalen Bühnen: Der Hotzenblitz wurde 1993 und 1994 auf der IAA in Frankfurt gezeigt und war 1994 und 1995 auf dem Genfer Autosalon vertreten. Doch die Zeit war einfach noch nicht reif für emissionsfreie Stadtautos – zumindest nicht in Deutschland. Auch wenn der Hotzenblitz wirtschaftlich scheiterte, bleibt er ein Pionier: das erste ausschließlich als Elektroauto konzipierte, entwickelte und produzierte Serienfahrzeug aus Deutschland. Erst 20 Jahre später knüpfte BMW mit dem i3 an diese Vision wieder an. Daniela Santo

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