Ein Angebot der

  • IHK Südlicher Oberrhein
  • IHK Hochrhein-Bodensee
  • IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg
Wirtschaft im Südwesten

Wirtschaft im Südwesten

  • Home
  • Ausgaben
    • November 2025
    • Oktober 2025
    • September 2025
    • Juli/August 2025
    • Juni 2025
    • Mai 2025
    • April 2025
    • März 2025
    • Februar 2025
    • Januar 2025
    • Dezember 2024
    • Alle Ausgaben
  • Rubriken
    • Schwerpunkt
    • Unternehmen
    • Service
    • Regio Report
      • IHK Hochrhein-Bodensee
      • IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg
      • IHK Südlicher Oberrhein
    • Kopf des Monats
    • Gründer
    • Aus dem Südwesten
  • Redaktion & Anzeigen
    • Redaktion
    • Verlag & Anzeigenleitung
    • Ihr Unternehmen im redaktionellen Teil
    • Probeheft & Abo
  • Kontakt
Ausgabe 11/2025
Unternehmen
Transformationsnetzwerk AuToS

Verteidigung im Visier

Für die Automobilbranche sind die Zeiten des bequemen Wachstums vorbei. Jetzt zählt Mut zur Veränderung. Wie der Turnaround gelingen kann, zeigt das Transformationsnetzwerk AuToS: weg von alten Abhängigkeiten, hin zu neuen Märkten – mit frischen Konzepten, Kooperationen und klarem Fokus auf Rüstung und Verteidigung.

Auf der Suche nach neuen Aufträgen: Blick in die Fertigung beim mittelständischen Automotive-Zulieferer Rees in Wehingen: Der Zerspanungsspezialist sieht sich mit dem Fokus auf Präzision und Qualität gut aufgestellt, um Komponenten für Rheinmetall und Co. zu fertigen.

Die Autozulieferer im Südwesten stehen am Scheideweg – zwangsläufig. Jahrzehntelang war die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg eng mit den großen Namen der Automobilindustrie verflochten und damit sehr erfolgreich. Jetzt aber steht die Branche massiv unter Druck. Doch in der Krise liegen auch Chancen, sagt das von der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg initiierte Automotive-Netzwerk AuToS.

Mittelstand in Bedrängnis
Was der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg einst verlässliches Wachstum brachte, droht ihr heute den Boden unter den Füßen wegzuziehen. „Der Umstieg auf Elektromobilität, schrumpfende Margen und eine zunehmend aggressive Einkaufspolitik der Hersteller von Originalprodukten (OEM) bringen viele mittelständische Betriebe in Bedrängnis“, zählt AuToS-Referent Ansgar Eichler auf. Eine Branchenstudie von IW Consult bestätigt: Kaum eine Region in Deutschland ist vom Transformationsdruck so hart betroffen. Produktionsrückgänge, neue Antriebstechnologien und die Verlagerung von Fertigung ins Ausland zwingen Betriebe zum radikalen Umdenken: Wer
überleben will, muss sich neu erfinden.
Ein mögliches Zukunftsfeld rückt nun in den Fokus: die Rüstungsindustrie. „Im Koalitionsvertrag bekennt sich die Bundesregierung klar zu regionalen Transformationsnetzwerken, die den Umbau industrieller Strukturen flankieren sollen“, so Eichler. Parallel prüfe die Politik, wie frei werdende Kapazitäten aus der Autoindustrie in die Sicherheits- und Verteidigungsbranche umgeleitet werden können. Damit erhält eine Debatte neuen Schub, die laut AuToS in den Unternehmen längst läuft: Kann die Rüstungsindustrie, „nach Jahren der Vernachlässigung durch die Politik“, zu einem stabilen Standbein für mittelständische Zulieferer werden?

Martin Schmidt ist Projektleiter von AuToS SW-BW bei der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg. Das Automotive-Netzwerk unterstützt Unternehmen dabei, sich zukunftsorientiert aufzustellen und Wissen zu transferieren. Fotos: Rees; IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg

Die Region packt an
Während die Konzepte in Berlin noch diskutiert werden, packt die Region bereits an. Das Transformationsnetzwerk AuToS bereitet derzeit eine Reihe von Veranstaltungen vor, die mittelständische Zulieferer systematisch an die Besonderheiten der Verteidigungsindustrie
heranführen sollen. Geplant sind Workshops zu Normen und Zertifizierungen ebenso wie Netzwerkformate, die direkte Kontakte zu potenziellen Partnern und konkrete Kooperationsprojekte ermöglichen. „Unsere Zulieferer verfügen über Technologien, die in der Verteidigungsindustrie hochgefragt sind, beispielsweise in der Präzisionsfertigung, im Leichtbau oder in der Elektronik“, sagt Martin Schmidt, Projektleiter von AuToS. Der Einstieg sei naheliegend, aber kein leichter: „Strenge Normen, Sicherheitsüberprüfungen und die meist deutlich geringeren Stückzahlen machen den Einstieg anspruchsvoll und längst nicht für jedes Unternehmen interessant.“

Chance für Zulieferer
Auch Mario Rees, Junior-Chef von Rees Zerspanungstechnik in Wehingen, beobachtet die Entwicklung mit Interesse. Sein Unternehmen ist seit rund 70 Jahren in der Automobilbranche verwurzelt, doch der Transformationsdruck macht auch vor Traditionsbetrieben nicht halt. Rees sieht in der Verteidigungsindustrie eine potenzielle Perspektive für spezialisierte Zulieferer: „Rüstung ist (noch) kein Großseriengeschäft, sondern lebt von Präzision und Qualität – darin liegt die Chance für Zulieferer. In dieser Branche ist Durchhaltevermögen gefragt, denn von der Anfrage bis zur Realisierung sind Projektlaufzeiten von fünf bis zehn Jahren keine Seltenheit.“ Er ist überzeugt: Wer die nötige Ausdauer mitbringt und technologische Exzellenz bietet, kann sich in diesem anspruchsvollen Markt behaupten.
Doch klar ist: Der Schritt in die Rüstungsindustrie ist nicht unumstritten. „Kritiker warnen, dass ein politisch sensibler Markt keine einfache Lösung für die strukturellen Probleme der Branche ist“, berichtet AuToS-Referent Eichler. Doch für einige Betriebe kann er zur echten Wachstumschance werden. Ob daraus ein echter Turnaround erwächst, bleibt abzuwarten. Fest steht, so AuToS: Mit mehr als 25 000 Arbeitsplätzen in der Automobilwirtschaft zählt die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg zu den Top-100-Standorten Deutschlands. Ohne entschiedene Anpassung der Zulieferer, droht dieser Status in den kommenden Jahren aber zu kippen. Daniela Santo

Auf Facebook teilenAuf Twitter teilenAuf LinkedIn teilenAuf XING teilen

Die Herausgeber

IHK Südlicher Oberrhein

IHK Hochrhein-Bodensee

IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg

© copyright Wirtschaft im Südwesten

Besuchen Sie uns auf LinkedIn

  • Impressum | 
  • Datenschutz